Montag, 29. April 2013

Steuererklärung, Steuerrückzahlungen und Vermögensaufbau


“The best measure of a man’s honesty isn’t his income tax return. It’s the zero adjust on his bathroom scale.” — Arthur C. Clarke

Ich gehe davon aus, dass viele meiner Leser ihre Steuererklärung schon gemacht haben. Wenn Sie sie noch nicht gemacht haben, fangen Sie so schnell wie möglich damit an! Es gibt genug Webseiten über Steuererklärung und Steuertipps, wie man Steuern sparen kann. Wenn es für Sie zu kompliziert ist, gehen Sie  zu einem Steuerberater. Im Gegensatz zum Bankberater, lohnt sich der Besuch bei einem Steuerberater in den meisten Fällen. Er wird einiges Kosten, aber das ist viel besser als gar keine Steuererklärung zu machen.

In den meisten Fällen bekommen die Arbeitnehmer Steuerrückzahlungen. Die Zahlungen sind die perfekte Gelegenheit für den Vermögensaufbau. Ich würde mit diesem Geld, das zusätzlich zum Gehalt auf das Konto überwiesen wird, genauso umgehen, wie ich mit Weihnachtsgeld umgehe („Weihnachtsgeld ruft zum Vermögensaufbau“).



 Einen Teil Ihrer Steuerrückzahlungen können Sie gerne für etwas ausgeben, das Sie sich wünschen („Sparsam leben erklärt, ein bewusster Ausgeber werden“). Ich denke, bis zu 50% des Geldes für Ihre Wünsche auszugeben ist in Ordnung. Für den Vermögensaufbau gilt natürlich „je weniger, desto besser“. Der Rest des Geldes darf nicht auf dem Girokonto bleiben und muss sofort auf das Tagesgeldkonto überwiesen werden („Zwei Methoden, die Ihnen Sparen garantieren“).

Ich hoffe, dass Sie schon einen Sparplan erstellt haben und jeden Monat einen Teil Ihres Gehalts regelmäßig sparen („Bezahle Dich selbst zuerst“). Bis heute muss sich eine gewisse Summe auf dem Tagesgeldkonto angesammelt haben. Ihre Ersparnis von der Steuerrückzahlung ist eine Chance, diese Summe noch aufzustocken. Was sollen Sie jetzt tun?

Mein Vorschlag ist, dass Sie einen Teil Ihrer Ersparnisse auf das Tagesgeldkonto für unerwartete Ausgaben legen („Geld für Notfälle“). Der Rest muss in einer Geldanlage angelegt werden, bei der Sie höhere Rendite bekommen („Was ist Rendite und wie kann man Rendite rechnen“). Machen Sie sich zuerst schlau über die Geldanlagen, die Ihnen solche hohen Rendite bringen können („Finanzielle Bildung“). In vielen Artikeln auf diesem Blog werden Sie relevante Informationen finden, die Ihnen hierbei helfen können.

Meine Hauptempfehlung für unerfahrene Anleger ist der Kauf von Aktien-ETFs („Aktien-ETFs als Geldanlage“). Alternativ können Sie individuelle Aktien kaufen. Ich empfehle es aber für Anfänger lieber nicht, was ich in dem Artikel „Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger“ begründet habe. Für Investitionen über einen kürzeren Zeitraum als fünf Jahren („Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage?“) kommen natürlich Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder Festgeldkonten in Frage.

Steuern sind ein wichtiges Thema für den Anleger. Ich würde jedem empfehlen sich über Steuern, besonders über die Kapitalertragssteuer („Freistellungsauftrag von der Kapitalertragsteuer“) zu informieren. Wenn Sie Ihre Steuererklärung machen und Rückzahlungen bekommen, wird das Ihrem Vermögensaufbau sehr helfen. Dieser zusätzlicher Beitrag wird Ihren Weg zur finanziellen Freiheit beschleunigen.

Donnerstag, 25. April 2013

Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage?


"Over the long term, the stock market news will be good. In the 20th century, the United States endured two world wars and other traumatic and expensive military conflicts; the Depression; a dozen or so recessions and financial panics; oil shocks; a flu epidemic; and the resignation of a disgraced president. Yet the Dow rose from 66 to 11,497.” –Warren Buffett

Die historische Performance von Aktien zeigen, dass Aktien langfristig gesehen die beste Geldanlage sind („Historische Performance von DAX und Dow Jones“). Was bedeutet aber langfristig? Ab welchem Zeitraum kann man von langfristig sprechen? Wie viele Jahre sind das? Wann ist es also sinnvoll in Aktien zu investieren?

Ein Grund, warum Aktien die beste Rendite bringen, ist, dass sie eine Risikoprämie haben. Hohe Rendite und hohes Risiko gehen Hand im Hand („Risiko bei Geldanlagen“). Das heißt, es ist möglich, dass die Aktienkurse fallen und Wertverluste entstehen. Statistisch gesehen steigen die Aktienkurse circa in zwei Dritteln der Jahre und sinken in einem Drittel. Es gibt also eine 33%ige Wahrscheinlichkeit, dass die Aktienindexe (DAX, Dow Jones, usw..) im kommenden Jahr eine negative Performance haben werden. Weiter gerechnet gibt es eine 11%ige (1/3 x 1/3) Wahrscheinlichkeit, dass die Aktienkurse in den nächsten zwei Jahren in Folge sinken werden. 

Die Risikobereitschaft, in Aktien zu investieren wird belohnt: Hohe Rendite („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“). Die Jahre, in denen Aktienkurse steigen (Bull-Jahre) kompensieren den Verlust der Jahre, in denen die Aktienkurse sinken (Bär-Jahre). Weil Bull-Jahre langfristig häufiger vorkommen als Bärjahren, nämlich ungefähr doppelt so oft, hat man über einen langfristigen Zeitraum eine positive Performance.

Aus diesem Grund macht es völligen Sinn in Aktien zu investieren, wenn Sie Ihr Geld langfristig anlegen möchten. Der Zeitraum sollte mindestens fünf Jahre betragen, um die Verlustwahrscheinlichkeit zu minimieren. Es gibt einen Unterschied zwischen einen Anleger und einem Spekulanten. Der Anleger denkt langfristig und legt sein Geld für die nächsten 5-10-15 Jahren an. Er kennt und vertraut auf die langfristige Performance von Aktien und bastelt dementsprechend seine Anlagestrategie. Der Spekulant kauft eine Anlage und hofft, dass die Kurse in den nächsten Monaten steigen („Gold als alternative Geldanlage“). Wenn Sie die erfolgreichen Investoren der Geschichte betrachten, werden Sie feststellen, dass fast alle langfristige Anleger und keine Spekulanten sind.

Wie gesagt, wenn Sie Ihr Geld in Aktien investieren möchten, sollten Sie über die nächten fünf Jahre  oder länger planen. Wenn Sie gerade für ein Auto, eine Anzahlung für eine Immobilie oder für Ihre Hochzeit sparen und das Geld in den nächsten fünf Jahren brauchen werden, sind Aktien für Sie nicht die passende Geldanlage. Mein Vorschlag ist, für kurzfristiges Sparen die folgenden Geldanlagen in Betracht zu ziehen: 

0-1 Jahr – Tagesgeldkonto („Tagesgeldkonto eröffnen“)
1-2 Jahre – Festgeldkonto („Festgeldkonten als sichere Anlage“)
2-5 Jahren – Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen mit passender Laufzeit („Wie funktionieren Anleihen“)

Ein Investment in Aktien machen erst Sinn, wenn Sie dieses Geld in den nächsten 5-10 Jahren nicht brauchen. Es ist meistens das Geld für Ihre private Altersvorsorge oder für Ihre finanzielle Freiheit. Kaufen und abwarten ist die bevorzugte Strategie für unerfahrene Anleger. Wenn Sie langfristig denken und geduldig sind, werden Sie hohe Renditen mit Ihren Aktiengeldanlagen erleben.



Montag, 22. April 2013

Warum Treue sich nicht immer lohnt


Heute möchte einen weiteren Gastbeitrag von einem sehr guten Freund von mir veröffentlichen. Barthelemy Piat ist ein Franzose, der seit mehreren Jahren in Deutschland wohnt und arbeitet. Er interessiert sich sehr für persönliche Finanzen, insbesondere Aktien, Immobilien, Geld sparen und finanzielle Freiheit. Sein Artikel ist zwar in Englisch, enthält aber viele Beispiele, wie man in Deutschland mit kleinem Aufwand viel Geld sparen kann.

Why being loyal doesn’t always pay out…

With this slightly provocative title I’d like to explain that companies care much more about getting new customers than rewarding loyal customers and how you can save money out of it. I was able to confirm this experience in several domains such as banks, insurance, telecoms, electricity or gas supply companies.

Let’s start with my car insurance: for some reasons I used to value to have the same insurance company for my house and my car so when I bought my first car I made a comparison on the internet and asked my insurer if he could align his price on that one. He accepted, I made the contract. The year after, I didn’t check proactively how much I would pay the year after– nor was I informed by the insurance company - and only discovered it once the money was taken from my account. I made a quick comparison and found out the best offer on the market was 20% cheaper, excluding potential welcome bonus.

The year after, or 9 months later more exactly, otherwise it would have been too late to change the contract, I actively asked my insurer for the amount to pay for the year ahead. His offer was 30% above the best price on the market. He wasn’t able to match the offer so I cancelled the contract and move to the new insurer, paying 30% less (about 200€ difference) and getting 50€ welcome bonus on top.


I used to be loyal to my bank as well, having all my checking account, saving account and stock account at the same bank. I was never rewarded for this, I could only passively see the interest rates of my saving account dropping as per the market. I found an advert from a different bank, offering me 20 free trades and 4,5% during one year on my saving account (versus 1,5% on my current bank) if I would move my stocks to their bank. I saved 20 x 10€ on my trades as well as 10.000€ x (4,5-1,5)/100 = 300 euros from my savings during one year, this summed up to 500€, and it was just a few clicks and one contract to sign and return.
Same story with telecoms, each time I changed provider I was able to cut down my monthly fees or save a few months of fees.

And now my favorite: electricity and gas suppliers (free market in Germany). While you always need to be careful while comparing insurance or bank conditions in order to find the best value for your needs, electricity and gas is exactly the same product whether you buy it from one vendor or the other. It took me 30 minutes this year to change both suppliers and I saved respectively 70€ and 150€, despite having changed last year already. It is very common to get 100 up to 200€ as welcome bonus, while you don’t get any % off for being loyal over the years.

The move is extremely easy. You’ll find plenty of websites to compare the price of all above mentioned product and services (e.g. www.verivox.de), you can then make the change in a few clicks, and you will be surprised how much money you can save in less than 1 hour!

Once you’ve made it, try to make it a yearly habit, and start with marking the date in your calendar when you should proceed to next move. Even better, talk about it around you and try to find customers of the service provider you want to move to, since many companies will offer you and your friends a bonus for recommending them!

Donnerstag, 18. April 2013

Gold als alternative Geldanlage

"There can be no other criterion, no other standard than gold. Yes, gold which never changes, which can be shaped into ingots, bars, coins, which has no nationality and which is eternally and universally accepted as the unalterable fiduciary value par excellence." - Charles De Gaulle

Der Goldpreis hat überraschenderweise einen negativen Trend in den letzten Wochen. Über den Goldpreis und über Gold als Geldanlage wird oft diskutiert und spekuliert. Ich werde in diesem Artikel nicht prophezeien, wie hoch der Goldpreis am Ende des Jahres sein wird. Ich möchte meine Gedanken über Gold als alternative Geldanlage kundtun.

Die Geschichte von Gold als Zahlungsmittel und Geldanlage ist fast so alt wie die Zivilisation. Auch heute ist Gold eine populäre Geldanlage („Populäre und sichere Geldanlagen“), besonders für die Anleger, die Angst vor hoher Inflation haben („Inflation und die Effekte auf Rendite“). Viele Anlageberater empfehlen den Besitz von Gold als Teil des Portfolios. Die Geldpolitik der Notenbanken mit den Gelddruckereien ist das Hauptargument der Goldbefürworter. In einem Seminar letztes Jahr in Nürnberg, an dem ich teilgenommen habe, hat Robert Kiyosaki, der Autor von „Rich Dad, Poor Dad“, dringend empfohlen, in Gold und andere Edelmetalle zu investieren. Dirk Müller, bekannt als „Mr. Dax“, empfiehlt sogar den Besitz von physischem Gold, am besten in einem Tresor zu Hause.


Die These ist: Wenn die Zentralbanken Geld drucken und eine lockere Geldpolitik haben, steigt die Geldmenge („money supply“), sinken die Zinsen und wird Geld billiger. Das generiert eine hohe Nachfrage für Gold. Diese These gilt übrigens auch für Aktien. Das neue Angebot an Gold ist begrenzt auf die Produktionskapazitäten der Goldminen. Außerdem gibt es eine zusätzliche Nachfrage nach Gold in den Entwicklungsländern durch die neue Mittelklasse, da Gold in manchen Länder traditionell ein Symbol für Reichtum ist. Aus diesem Grund sollte der Goldpreis mittel- bis langfristig steigen.

Ich bin persönlich kein Fan von Gold als Anlageinstrument. Der einzige Weg mit Goldanlagen Geld zu verdienen, ist, wenn der Goldpreis steigt. Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen bringt Gold keine Dividenden oder Zinsen. Ein Investment in Gold, um hohe Rendite zu erzielen, ist deswegen rein spekulativ in der Hoffnung, dass der Goldpreis steigt. Keiner kann prophezeien, wie hoch der Goldpreis in fünf Jahren sein wird. Wenn dies nämlich so klar wäre, hätte der Markt es schon einkalkuliert und der Preis wäre schon heute auf dem vorgesehenem Niveau.

Gold zählt allerdings weltweit als anerkanntes Zahlungsmittel und bietet Inflationsschutz. Es generiert aber keine Wertschöpfung, vielleicht außer für die Goldminenbesitzer, die Mitarbeiter und die Händler. Wenn ich eine Aktie („Aktien als Geldanlage“) kaufe, gehört mir ein Teil des Unternehmens. Diese Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, machen Forschung, erzielen Gewinn und haben oft soziale Verantwortung. Als Besitzer von Aktien beteilige ich mich an diesem Geschäft. Mit einer Goldanlage bin ich nur ein Preisspekulant und kein langfristiger Anleger.

Ein weiterer Punkt ist, dass die historische Rendite von Gold weit hinter der von Aktien und Anleihen liegt („Historische Performance von DAX und Dow Jones“). Es mag sein, dass Gold zeitweise wegen hoher Nachfrage (oder Spekulation) gute Rendite gebracht hat. Über einen langen Zeitraum ist die Rendite aber nicht höher als die Inflationsrate. Eine reale Rendite von „Null“ ist von meiner Seite nicht empfehlenswert („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“).

Wenn Sie trotzdem davon überzeugt sind, dass der Goldpreis in den nächsten Jahren steigen wird, oder wenn Sie Ihr Portfolio weiter diversifizieren möchten (nicht nur Aktien und Anleihen), ist Gold als alternative Geldanlage sinnvoll für Sie. Die Goldbefürworter empfehlen 5% bis 10% des Gesamtportfolios als Gold zu halten. In diesem Fall sind physisches Gold, Xetra-Gold oder Goldzertifikate (Vorsicht bei Zertifikaten!) die richtigen Instrumente für Sie. Noch aggressivere Anleger können sogar Goldminenaktien kaufen, wenn das Risiko ihnen bekannt ist („Risiko bei Geldanlagen“).

Montag, 15. April 2013

Zwei Methoden, die Ihnen Sparen garantieren


“A penny here, and a dollar there, placed at interest, goes on accumulating, and in this way the desired result is attained. It requires some training, perhaps, to accomplish this economy, but when once used to it, you will find there is more satisfaction in rational saving than in irrational spending.” - P. T. Barnum

In mehreren Artikeln in diesem Blog betone ich die Wichtigkeit des Sparens für den Vermögensaufbau („Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite“). Wenn ich meine Freunde und Bekannten frage, ob sie überhaupt sparen und was ihre Sparquote ist, bekomme ich manchmal eine betrübende Antwort.

Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen in Ihrem Innersten eigentlich wirklich Geld sparen und anlegen möchten. Sie wissen nur leider nicht, wie sie das genau tun sollen oder sie versagen bei der Ausführung. Ich möchte zwei Methoden für das Sparen vorstellen, die Ihnen - wenn richtig ausgeführt - das Sparen garantieren. Hoffentlich sind diese Tipps geeignet, künftigen Sparern zu helfen.

Die zwei Methoden sind folgende: Nachträglich sparen und Proaktiv sparen.


Nachträglich sparen

Ein großer Teil von Menschen mit festem Einkommen benutzt diese Methode. Sie bekommen ihr Gehalt, zahlen die Fixkosten (Miete, Strom, Versicherungen, Telefon, usw.), geben ein Teil des restlichen Gehalts aus und warten bis zum nächsten Gehaltseingang. Was übrig ist, bleibt auf dem Girokonto. Es wird quasi hier „gespart“. Für die einmaligen Ausgaben wie Urlaub und Großeinkäufe (Möbel, Elektroartikel, usw.) wird dieses Geld benutzt. Ich denke, das kann man auch „Leben von Gehalt zu Gehalt“ nennen.

Eigentlich ist diese Methode nicht verkehrt, solange man seine Ausgaben unter Kontrolle hat. Sie braucht aber eine kleine Änderung. Das Geld, das am Ende des Monats auf dem Girokonto übrig bleibt, darf nicht auf dem Girokonto bleiben! Sie müssen als Erstes Ihre Ersparnisse auf ein separates Tagesgeldkonto überweisen („Tagesgeldkonto eröffnen“) und als Zweites dort lassen (also nicht ausgeben). Dieses Geld soll hier bleiben, um danach in renditebringende Geldanlagen wie Aktien und Anleihen angelegt zu werden.

Wenn Sie für künftige, große Geldausgaben (Möbel, Hochzeit, Auto, usw.) temporär Geld sparen bzw. parken, legen Sie Ihr Geld trotzdem auf das Tagesgeldkonto. Obwohl die Zinsen zur Zeit sehr niedrig sind, werden Sie immer noch eine kleine Rendite bekommen, bis Sie den geplanten Einkauf tätigen.

Wenn Sie Ihre Ersparnisse auf einem separaten Konto halten, gibt es einen anderen wichtigen Vorteil. Das Geld ist erstmal außer Reichweite. Sie werden nicht das Gefühl haben, dass Ihr Geld auf dem Girokonto darauf wartet ausgegeben zu werden. Es ist ein bisschen mühsam, das Geld zu überweisen und zu warten. Sie werden vielleicht Zeit haben zu überlegen, ob Sie den Einkauf tatsächlich machen möchten („Brauche ich das wirklich?“).

Diese Methode ist nur passend für Leute, die Ihre Ausgaben unter Kontrolle haben. Diese Leute sind leider selten zu finden. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit viel Geld im Portmonee oder auf dem Girokonto herumzulaufen, ohne das Geld auszugeben, ist diese Methode nichts für Sie. Sie werden Wege finden, das Geld irgendwie für unbrauchbare Dinge auszugeben („Sparsam leben erklärt, ein bewusster Ausgeber werden“). Deswegen würde ich vorschlagen, dass Sie die andere Methode für Sparer nutzen: „proaktives sparen“.

Proaktives sparen

Diese Methode ist in vielen Büchern und Blogs sehr beliebt und wird unter dem Motto „Pay yourself first“ erklärt. In meinem Artikel „Bezahle Dich selbst zuerst“ habe ich sie bereits erwähnt.

Proaktives sparen ist, eine gewünschte Sparquote festzusetzen und die entsprechende Summe sofort nach dem Gehaltseingang auf das separate Tagesgeldkonto zu überweisen. Dann müssen Sie dieses Geld vergessen und mit dem übrigen Geld auf dem Girokonto bis Ende des Monats leben und die Ausgaben decken. Der Vorteil, dass das Geld außer Reichweite ist, gilt in dieser Methode auch. Das Ersparte kann danach in ähnlicher Weise in andere Geldanlagen wie Aktien („Aktien als Geldanlage“) oder Anleihen („Staatsanleihen als sichere Geldanlage“) angelegt werden.

Wenn das Geld während des Monats knapp wird, werden Sie mit den Ausgaben vorsichtiger. Sie können Ihre Sparsumme anpassen, falls Sie mit der gewünschten Sparquote nicht klarkommen oder immer noch Geld am Ende des Monats übrig bleibt.

Das beste was Sie machen können ist, einen Dauerauftrag bei Ihrem Bank einzurichten (das geht super einfach im Internetbanking). Damit wird das Geld „automatisch“ ohne Aufwand gespart. Ich bin der Meinung, dass das der ultimative Weg zum Geld sparen ist, wenn man dabei Schwierigkeiten hat. Es ist wie ein „Zwangssparen“ und funktioniert wunderbar, wenn das Ersparte nicht zurückgeholt und ausgegeben wird. Daher kommt die Spar-Garantie dieser Methode.

Nächster Schritt

Was für ein Spartyp sind Sie? Ein nachträglicher Sparer, ein proaktiver Sparer oder ein Null-Sparer? Wählen Sie das passende System für sich. Egal welche Methode Sie nutzen, das Wichtige ist, eine gewisse monatliche Sparsumme zu erreichen um Ihren Vermögensaufbau kontinuierlich zu unterstützen. Das Wesentliche dabei ist natürlich, das Leben zu geniessen und Ihr Geld für wertvolle Sachen statt für unwichtige auszugeben.

Donnerstag, 11. April 2013

Wie die Fondsgebühren die Rendite fressen


“In this business, if you’re good, you’re right six times out of ten. You’re never going to be right nine times out of ten.” – Peter Lynch 

In dem Artikel “Aktienfonds als Geldanlage” habe ich meine Meinung über Aktienfonds geäußert. Einer der Hauptgründe, warum ich diese Fonds nicht empfehle, sind die jährlichen Managementgebühren von diesen Finanzprodukten. In diesem Artikel möchte ich die Effekte von Gebühren auf die Rendite darstellen.

Die meisten Fonds haben Gebühren von 1,5% bis 4% p.a. Das mag wenig aussehen, verursacht aber tatsächlich einen großen Wertverlust über die Jahre. Stellen Sie sich vor, dass sich innerhalb von zehn Jahren 2% jährlich Kosten auf satte 20% des gesamten Portfolios summieren! Wie ich in dem Artikel „Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite“ erklärt habe, hat die Rendite eine äußerst wichtige Rolle beim Vermögensaufbau. Ihre möglichen 8% Rendite werden mit 2% Kosten auf 6% reduziert. Wenn Sie mit 10.000 € anfangen und jährlich 10.000 € sparen, wird Ihr Vermögen mit 8% Rendite in einem Zeitraum von zwanzig Jahren auf 504.229 € wachsen. Mit 6% Rendite aufgrund Fondsgebühren werden Sie stattdessen nur 399.927 € haben. Der Unterschied beträgt 104.302 €!!!

Leider sehen viele Anleger den kumulativen Effekt von diesen Kosten auf den ersten Blick nicht.

Ich persönlich würde ungern mein Vermögen dafür spenden, dass die Fondsmanager übertriebene Gehälter bekommen und die Investmenthäuser mit meinem Geld werben, um mehr unwissende Kunden zu locken. Die Finanzzeitschriften sind voll mit Werbungen für Investmentfonds. Die Kosten müssen ja irgendwoher kommen.

Quelle: www.justetf.com

Viele von meinen Lesern werden vielleicht denken: „Sie investieren aber mein Geld für mich, das hat natürlich seinen Preis“. Das ist richtig. Ich bin aber der Meinung, dass es sehr schwierig ist, diese Kosten  zu rechtfertigen. Was die Fondsmanager machen, ist meistens nichts anders als in Aktien, Staatsanleihen und Unternehmensanleihen zu investieren. Wenn Sie interessiert sind, schauen Sie einfach die Bestände an und vergleichen Sie sie mit den Aktienindexen. Sie sind identisch, nur mit jeweils unterschiedlichen Gewichtungen von Aktien. Sie werden sogar öfters mit einem Benchmark-Index verglichen.

Wozu muss ich denn die 2% jährliche Kosten übernehmen? Damit die Fondsmanager die Aktien von DAX, Dow Jones oder Euro STOXX ständig kaufen, verkaufen und Transaktionskosten verursachen? Wenn ich einen ähnlichen Fonds wie einen Aktienindex kaufen möchte, dann kaufe ich lieber einen Aktien-ETF („Aktien-ETFs als Geldanlage“). Langfristig gesehen hat ein Aktien-ETF mit seinen niedrigeren Kosten einen riesigen Vorteil gegenüber den klassischen Aktienfonds.

Die Höhe Ihrer Rendite ist ein wichtiger Faktor für den Vermögensaufbau („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“). Deswegen dürfen Sie die Fondsgebühren nicht ignorieren, weil Sie nämlich die Rendite fressen. Wenn Sie die Inflation betrachten, liegt Ihre reale Rendite mit Aktien langfristig bei circa 7% („Inflation und die Effekte auf Rendite“). Es gibt keine Garantie und eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass der Fondsmanager über mehrere Jahre eine bessere Marktperformance als die Aktienindexe haben wird. In vielen Fallen werden sie die Performance von Indexfonds sogar unterschreiten. Eine jährliche Gebühr wird Ihre Rendite noch weiter reduzieren und Ihren Vermögensaufbau verlangsamen.

Als bewusster und intelligenter Anleger ist es wichtig für Sie, Ihr finanzielles Wissen aufzubauen und keine Finanzprodukte zu kaufen, die mit hohen Kosten verbunden sind und keine zusätzliche reale Rendite bringen.

Montag, 8. April 2013

Sparsam leben erklärt, ein bewusster Ausgeber werden


“Being frugal does not mean being cheap! It means being economical and avoiding waste.” - Catherine Pulsifer

In einigen Artikeln in diesem Blog führe ich folgende Idee weiter aus: „Sparsam leben als eine Voraussetzung, um Geld zu sparen, Vermögen aufzubauen und finanziell frei zu sein“. In den Gesprächen mit meinen Freunden und Kollegen habe ich den Eindruck bekommen, dass viele „sparsam leben“ als „geizig leben“ verstanden haben. Ich möchte in diesem Artikel versuchen, diese Philosophie ausführlicher zu erklären.

Sparsam leben oder genügsam leben, was im Englischen „frugal living oder frugality“ heißt, ist ein wichtiges Konzept in der persönlichen Finanzliteratur. In einer Studie in den USA, wo viele Millionäre interviewed und ihr Leben analysiert wurde, haben die Forscher folgendes festgestellt:
  • Viele Reiche stammen nicht von reichen Eltern ab, sie sind Self-Made-Millionaires
  • Im Gegenteil zum populären Glauben leben die meisten Reichen sparsam.
  • Die meisten Reichen wohnen nicht in riesigen Häusern, haben keine Rolexuhren und teuren Autos.

Das ist schwer zu glauben, weil das Bild von Reichen bei uns ist durch Fernsehen und politische Propaganda bestimmt wird. Viele Reiche haben eine normale Wohnung, Mittelklasseautos und tragen keine Designerklamotten. Die im Luxus lebenden Reichen, die wir als „prominent“ im Fernsehen sehen, sind nur ein winziger Teil der Millionäre. Viele leben in der Realität nicht wie die prunkvollen Prominenten, sondern wie eine Mittelklassefamilie.

Sparsam leben oder genügsam leben ist für mich nicht „überall“ sparen, wo es geht. Es ist nicht zu Hause sitzen und nur Nudeln essen, kein Urlaub, keine Hobbies, kein Ausgehen und kein Spaß, usw. Sparsam leben ist, Geld auszugeben, wo es Sinn macht und kein Geld auszugeben, wo es keinen Wert für mich hat. Sparsam leben ist Prioritäten setzen, den Wert der Dinge erkennen und das Geld dafür ausgeben.

Sie können gerne Ihr Geld für Sachen ausgeben, die sie für wichtig halten. Wenn Urlaub und Reisen für Sie wichtig sind, geben Sie Ihr Geld großzügig für Urlaub aus („Flugpreise als Anteil von Reisekosten“). Wenn Motorrad fahren oder Tennis spielen Ihre Leidenschaft ist, geben Sie Ihr Geld für Ihre Hobbies aus. Das gleiche gilt für Restaurantbesuche, für Parties („Kosten von Getränken beim Feiern und Ausgehen“), für eine große Innenstadt-Wohnung mit Balkon oder für teure Klamotten („Durch Fasten ein Bewusstsein für Einkaufsverhalten schaffen“). Wenn etwas für Sie wirklick wichtig und wertvoll ist, würde ich auf keinen Fall sagen, dass Sie dafür kein Geld ausgeben sollen.


Meiner Meinung nach müssen zwei Bedingungen erfüllt sein, bevor Sie Ihr Geld für etwas Besonderes großzügig ausgeben können. Erstens muss ein Teil von Ihrem monatlichen Einkommen in Ihr Tagesgeldkonto fließen („Bezahle Dich selbst zuerst“). Je mehr, desto besser. Ich denke, ohne die Fähigkeit einen Teil seines Einkommens zu sparen, ist man nicht in der Position, seine Luxuswünsche zu erfüllen. Kurzfristiges Denken für schnelle Befriedigung Ihrer Wünsche beim Geld ausgeben verhindert Ihren langfristigen finanziellen Erfolg. Wenn Sie eine Sparquote von 10% bis 20% erreicht haben („Net Cashflow ist König“), können Sie mit dem Rest des Geldes machen, was Sie wollen.

Zweitens müssen Sie Ihre Prioritäten bezüglich Ihre Ausgaben setzen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie für Ihre Leidenschaft und für die wichtigeren Dinge in Ihrem Leben mehr Geld als nötig ausgeben. Aber nicht gleichzeitig für die große Wohnung und das Luxusauto und den exotischen Urlaub und die Parties und die Hobbies und die Unterhaltungselektronik, usw.. Sie können nicht alles haben und Sie brauchen nicht alles zu haben. Ich denke, Sie werden nicht die gleiche Befriedigung bei der Erfüllung aller Ihrer Wünsche verspüren. Deshalb setzen Sie Ihre Prioritäten und geben Sie Ihr Geld für das aus, bei dem Sie den größten Nutzwert haben („Brauche ich das wirklich?“). Seien Sie großzügig bei Ihren Prioritätausgaben und bleiben Sie sparsam mit den restlichen Ausgaben, die Ihnen nicht so wichtig sind.

Es ist wichtig, das Konzept von „sparsam leben oder genügsam leben“ zu verstehen und in Ihr Leben zu integrieren. Ich möchte noch mal betonen, dass „sparsam leben“ nicht gleich „geizig leben“ ist. Es bedeutet, den Wert der Dinge zu erkennen und Ihr Geld dafür auszugeben, wo es wertvoll für Sie ist. Mit einem sinnvollen Ausgabenplan, monatlichen Ersparnissen und Vermögenswachstum sind die nötigen Bedingungen für finanzielle Freiheit schon erfüllt. Der Rest besteht darin, den Plan fortzusetzen und zu beobachten, wie Ihr Vermögen wächst und wie Sie sich der finanziellen Freiheit nähern.

Donnerstag, 4. April 2013

Aktien-ETFs als Geldanlage


"A very low-cost index is going to beat a majority of the amateur-managed money or professionally-managed money." – Warren Buffett

In den Artikeln “Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger” und “Aktienfonds als Geldanlage“ habe ich geschrieben, dass ich unerfahrenen Anlegern diese zwei Arten von Aktieninvestments nicht empfehlen würde. Aber wie sollen diese denn am besten in Aktien investieren? Die Antwort liegt hier bei den Aktien-ETFs.

Exchange Traded Funds (ETFs) sind eine Art von Investmentfonds, die an den Börsen notiert sind und wie Wertpapiere - zum Beispiel Aktien - gehandelt werden. Die meisten ETFs sind sogenannte Indexfonds, die einen Aktien- oder Anleihenindex nachbilden. Einige ETFs bilden außerdem andere Indexe wie Rohstoffe oder Gold nach. Aktien-ETFs sind diejenigen ETFs, mit denen Sie ausschließlich in Aktien investieren können.

ETFs sind ähnlich wie Aktienfonds, aber mit einem kleinen und wichtigen Unterschied. Sie werden nicht von einem Fondsmanager verwaltet.  Da ETFs die wichtigen Aktienindexe nachbilden, wird der Bestand von einem ETF „passiv“ über ein Computeralgorithmus verwaltet. Die Aktienauswahl, nämlich die Nachbildung von einem Aktienindex, geschieht durch die Replikation der weltweiten Indexe. Es gibt hunderte Indexe, die von ETF’s repräsentiert werden und in die Sie Ihr Geld anlegen können. Die bekannteste davon sind DAX, Dow Jones, S&P 500, FTSE, Nikkei, MSCI World, usw.. In diesem Zusammenhang ist es wichtig für den Anleger diese Indexe kennenzulernen.

Quelle: emagazine.com

Vorteile von ETFs

Kosten: Kosten sind einer der Hauptgründe, warum ich ETFs dem unerfahrenen Anleger empfehlen würde. Aufgrund der fehlenden Verwaltungsgebühren und der niedrigen Vermarktungskosten von diesen Produkten sind die jährlichen Gebühren von ETFs im Vergleich zu Aktienfonds viel niedriger. Sie können die meisten ETFs zu Gebühren zwischen 0,16% und 0,50% jährlich erwerben. Einige exotischere ETF’s, zum Beispiel diejenigen, die in die Türkei oder Vietnam investieren, haben jährliche Gebühren von bis zu 0,85%. Diese Kosten werden Ihre Rendite immernoch leicht reduzieren. Es ist aber nicht so dramatisch wie bei den Aktienfonds, die zwischen Kosten in Höhe von 1%-4% haben.

Passive Geldanlage: Eine Investment in ETFs macht Sinn für den unerfahrenen und passiven Anleger, der langfristig denkt und nicht wöchentlich die Aktienkurse nachverfolgen möchte. Die ETF-Anleger brauchen die Geschäftsberichte von Unternehmen nicht zu lesen und zu verstehen. Meiner Erfahrung nach passt diese Beschreibung auf einen großen Teil der deutschen Anleger. ETFs sind passive Geldanlagen. Die Anleger brauchen nicht mehrmals pro Jahr durch Verkäufe und Zukäufe zu versuchen, den höchsten Gewinn zu erzielen. Natürlich sollten Sie einen Überblick über Ihr Portfolio haben. Sie brauchen aber nicht jede einzelne Aktie im Bestand von Ihrem ETF zu analysieren.

Rendite: Die Aktien-ETFs bringen Ihnen dieselbe durchschnittliche Rendite, die die Aktienmärkte bringen werden. Nicht mehr und nicht weniger (die Gebühren müssen Sie natürlich abziehen). Hiermit wird die Gefahr eliminiert, dass der Anleger sein Geld in die falsche Aktie anlegt. Der Fakt, dass Aktien langfristig gesehen die beste Geldanlage sind, ist vielen klar und ist in der Finanzliteratur leicht zu finden („Historische Performance von DAX und Dow Jones“). Was nicht klar ist, ist das Risiko von einzelnen Aktien und die kurzfristige Bewegung von Aktienkursen. Wenn Sie langfristig denken und Ihr Geld in Aktien-ETFs investieren, werden Sie die kurzfristigen Schwankungen der Aktienkursen ignorieren und von der Rendite von Aktien profitieren können.

Aus diesen Gründen halte ich ETFs  für eine der besten Anlagearten für den unerfahrenen Anleger. Niedrige Kosten, gute Rendite und der geringe Aufwand von ETFs sind die Hauptvorteile für den passiven Anleger. Ein gutgemischtes Portfolio mit diversen ETFs aus den Weltindexen ist ein starker Baustein für Ihren Vermögensaufbau und Ihre finanzielle Freiheit.

Auch für ambitionierte Anleger, die in individuelle Aktien investieren wollen, sind ETFs empfehlenswert für eine gesunde Auffächerung des Portfolios.


Montag, 1. April 2013

Aktienfonds als Geldanlage


“The best financial advisors do not have to work as a financial advisor.” - Anonymous
Sie möchten in Aktien investieren, aber haben wenig Erfahrung damit. Sie haben wenig Zeit und Motivation, in Ihre finanzielle Bildung zu investieren. Sie haben auch nicht die psychologische Bereitschaft, in individuelle Aktien zu investieren. Was sollen Sie tun?

Die Antwort Ihres Bankberaters auf diese Frage wird sein: „Kaufen Sie Aktienfonds von unserer Bank! (oder von einem großen Investmenthaus)“. Dieser Fonds hat ein niedriges Risiko und einen Star-Fondsmanager. Die historische Performance (meistens bis zu maximal 3 Jahren in die Vergangenheit) ist phänomenal. Und Bla-Bla.. Weitere Verkaufsargumente.

Es ist eigentlich dem Bankberater egal in was Sie investieren, solange er seine Verkaufsprovision bekommt und seine Verkaufsquoten erfüllt. Hiermit werden Bankberater zu Verkäufern gemacht. Sie werden versuchen die Produkte zu verkaufen, bei denen sie die höchste Provision bekommen. Das liegt in der Natur des Menschens.


Es gibt viele Aktienfonds, die gute Rendite gebracht haben. Viele sind langfristig gesehen auf jeden Fall eine bessere Geldanlage als Tagesgeldkonten. Morningstar (www.morningstar.de) ist ein Finanzanalyseunternehmen und bietet sehr ausführliche Informationen über Aktienfonds, wenn Sie interessiert sind und mehr über einzelne Fonds erfahren möchten. Trotzdem bin ich nicht der beste Freund von Aktienfonds, und zwar aus folgenden Gründen:

Kosten:

Der Bankmanager und die Bank investieren Ihr Geld für Sie nicht als Gefallen, sondern gegen eine Gebühr. Ich finde diese Gebühren extrem hoch. 1% bis 4% jährliche Kosten fallen für solche Fonds an. Diese Kosten fressen Ihre Rendite auf wie eine Steuer. Über Jahren summieren sich diese Gebühren zu hohen Summen und reduzieren den Zinseszinseffekt Ihrer Geldanlage („Der Zinseszinseffekt“). Eine Rendite von 10% sinkt mit einer Gebühr von 3% auf 7%. Diese 3% können Ihre finanzielle Freiheit um mehrere Jahre verzögern („Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite“).

Auswahl:

Wie können Sie sicher sein, dass Ihr Fondsmanager eine bessere Rendite erzielt als andere Fondsmanager und der Marktdurchschnitt? Ist er klüger und hat geheime Tipps oder Insiderinformationen? Die Fondsbetreiber müssen die Inhalte ihres Fondsbestands veröffentlichen. Das heißt, jeder weiß was sie tun. Die Handlungen von sogenannten Starmanagern werden nachverfolgt und von anderen wiederholt, so dass die Rendite letztendlich sinkt. Viele Investmentfonds sind so groß, dass es mittlerweile fast unmöglich ist, dass sie eine überdurchschnittliche Marktperformance haben, weil sie den Markt selber bestimmen.

Historische Performance:

Wie können Sie sicher sein, dass die historische Performance von einem Fonds weiter fortgeht? Es gibt keine Garantie, dass ein Fonds, der drei Jahre in Folge eine überdurchschnittliche Marktperformance hatte, diese auch im vierten Jahr haben wird. Die historische Performance könnte reiner Zufall sein (eigentlich sind die Chancen hoch. In 1/8 der Fälle klappt das). Die Banken und die Investmenthäuser vermarkten nur ihre erfolgreichen Produkte. Die „Low-Performer“ werden geschlossen und in einen „High-Performer“ integriert, damit die Bilanzen sauber bleiben.

Aus diesen Gründen unterstütze ich den Kauf von Aktienfonds ungern. Trotzdem möchte ich sagen, dass es besser ist, in Aktienfonds zu investieren als gar nichts oder in Tagesgeldkonten. Einige von diesen Fonds mit niedrigeren Gebühren sind gute Alternativen zu direktem Kauf von individuellen Aktien, wenn Sie sich mit dem Thema nicht gut auskennen.