Donnerstag, 4. April 2013

Aktien-ETFs als Geldanlage


"A very low-cost index is going to beat a majority of the amateur-managed money or professionally-managed money." – Warren Buffett

In den Artikeln “Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger” und “Aktienfonds als Geldanlage“ habe ich geschrieben, dass ich unerfahrenen Anlegern diese zwei Arten von Aktieninvestments nicht empfehlen würde. Aber wie sollen diese denn am besten in Aktien investieren? Die Antwort liegt hier bei den Aktien-ETFs.

Exchange Traded Funds (ETFs) sind eine Art von Investmentfonds, die an den Börsen notiert sind und wie Wertpapiere - zum Beispiel Aktien - gehandelt werden. Die meisten ETFs sind sogenannte Indexfonds, die einen Aktien- oder Anleihenindex nachbilden. Einige ETFs bilden außerdem andere Indexe wie Rohstoffe oder Gold nach. Aktien-ETFs sind diejenigen ETFs, mit denen Sie ausschließlich in Aktien investieren können.

ETFs sind ähnlich wie Aktienfonds, aber mit einem kleinen und wichtigen Unterschied. Sie werden nicht von einem Fondsmanager verwaltet.  Da ETFs die wichtigen Aktienindexe nachbilden, wird der Bestand von einem ETF „passiv“ über ein Computeralgorithmus verwaltet. Die Aktienauswahl, nämlich die Nachbildung von einem Aktienindex, geschieht durch die Replikation der weltweiten Indexe. Es gibt hunderte Indexe, die von ETF’s repräsentiert werden und in die Sie Ihr Geld anlegen können. Die bekannteste davon sind DAX, Dow Jones, S&P 500, FTSE, Nikkei, MSCI World, usw.. In diesem Zusammenhang ist es wichtig für den Anleger diese Indexe kennenzulernen.

Quelle: emagazine.com

Vorteile von ETFs

Kosten: Kosten sind einer der Hauptgründe, warum ich ETFs dem unerfahrenen Anleger empfehlen würde. Aufgrund der fehlenden Verwaltungsgebühren und der niedrigen Vermarktungskosten von diesen Produkten sind die jährlichen Gebühren von ETFs im Vergleich zu Aktienfonds viel niedriger. Sie können die meisten ETFs zu Gebühren zwischen 0,16% und 0,50% jährlich erwerben. Einige exotischere ETF’s, zum Beispiel diejenigen, die in die Türkei oder Vietnam investieren, haben jährliche Gebühren von bis zu 0,85%. Diese Kosten werden Ihre Rendite immernoch leicht reduzieren. Es ist aber nicht so dramatisch wie bei den Aktienfonds, die zwischen Kosten in Höhe von 1%-4% haben.

Passive Geldanlage: Eine Investment in ETFs macht Sinn für den unerfahrenen und passiven Anleger, der langfristig denkt und nicht wöchentlich die Aktienkurse nachverfolgen möchte. Die ETF-Anleger brauchen die Geschäftsberichte von Unternehmen nicht zu lesen und zu verstehen. Meiner Erfahrung nach passt diese Beschreibung auf einen großen Teil der deutschen Anleger. ETFs sind passive Geldanlagen. Die Anleger brauchen nicht mehrmals pro Jahr durch Verkäufe und Zukäufe zu versuchen, den höchsten Gewinn zu erzielen. Natürlich sollten Sie einen Überblick über Ihr Portfolio haben. Sie brauchen aber nicht jede einzelne Aktie im Bestand von Ihrem ETF zu analysieren.

Rendite: Die Aktien-ETFs bringen Ihnen dieselbe durchschnittliche Rendite, die die Aktienmärkte bringen werden. Nicht mehr und nicht weniger (die Gebühren müssen Sie natürlich abziehen). Hiermit wird die Gefahr eliminiert, dass der Anleger sein Geld in die falsche Aktie anlegt. Der Fakt, dass Aktien langfristig gesehen die beste Geldanlage sind, ist vielen klar und ist in der Finanzliteratur leicht zu finden („Historische Performance von DAX und Dow Jones“). Was nicht klar ist, ist das Risiko von einzelnen Aktien und die kurzfristige Bewegung von Aktienkursen. Wenn Sie langfristig denken und Ihr Geld in Aktien-ETFs investieren, werden Sie die kurzfristigen Schwankungen der Aktienkursen ignorieren und von der Rendite von Aktien profitieren können.

Aus diesen Gründen halte ich ETFs  für eine der besten Anlagearten für den unerfahrenen Anleger. Niedrige Kosten, gute Rendite und der geringe Aufwand von ETFs sind die Hauptvorteile für den passiven Anleger. Ein gutgemischtes Portfolio mit diversen ETFs aus den Weltindexen ist ein starker Baustein für Ihren Vermögensaufbau und Ihre finanzielle Freiheit.

Auch für ambitionierte Anleger, die in individuelle Aktien investieren wollen, sind ETFs empfehlenswert für eine gesunde Auffächerung des Portfolios.


3 Kommentare:

  1. Ich halte nicht viel von ETFs, weil die Abbildung eines Indexes immer noch unnötige Aktivität und unnötige Kosten bedeutet. Die Gewichtung von Unternehmen sich ändern, d.h. der der ETF-Manager muss umschichten. Unternehmen verlassen den Index und der Manager verkauft die Position, egal, warum das Unternehmen den Index verlassen hat.

    Ein DAX-ETF hätte vor ein paar Jahren Hannover-Rück-Aktien verkaufen müssen, obwohl das Unternehmen solide geführt wird und heute dicke da steht: Die Kursentwicklung war hervorragend, die Dividenden sind schmackhaft.

    Für mich steht fest, dass auch ETFs nicht in Frage kommen.

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  2. ETFs als Investment sehe ich ebenfalls für eine gute Möglichkeit kostengünstig am Aktienmarkt zu partizipieren. Daher halte ich gerade global anlegende Aktien-ETFs für Einsteiger geeignet.

    Leider gibt es kein perfektes Investment. So muss man als Anleger bei ausländisch thesaurierenden ETFs bei der jährlichen Besteuerung sorgfältig Buch führen, sonst droht beim Verkauf eine Doppelbesteuerung.

    Es kam auch schon vor, dass ursprünglich ausschüttende ETFs zum Thesaurier umgewandelt wurden. Kürzlich kam es bei einem globalen ausschüttenden Dividenden-ETF zu einer ärgerlichen Thesaurierung und sogar zu einer Strafbesteuerung weil REITs im Portfolio waren.

    Die Punkte habe ich nur genannt, weil es dem Anleger leider auch mit ETFs - aus meiner Sicht - unnötig schwerer gemacht wird als es eigentlich sein könnte. Dennoch sind ETFs eine gute Möglichkeit für Einsteiger ohne zu großes Risiko den Aktienmarkt kennenzulernen. Man muss sich aber zuvor über ein paar Dinge informieren.

    VG

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  3. Ein wirklich sehr interessanter Artikel! Ich beschäftige mich auch gerade mit alternativen Geldanlagen. Alternative Investments stellen sehr gute Möglichkeiten zur Geldanlage dar. Auf der einen Seite können diese einem bei der Diversifikation des Vermögens behilflich sein, auf der anderen handelt es sich um renditestarke Anlagemöglichkeiten. Neben den gängigsten alternativen Anlageformen, den Edelmetallen, gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, welche der breiten Masse meist nicht bekannt sind. Dies liegt vor allem daran, dass ein gewisses Know-How bzw. in den meisten Fällen auch das nötige Kleingeld vorhanden sein muss um in solche Asset-Klassen investieren zu können – Hedgefonds, Wald, Kunst, Sammlerstücke … Vor allem in wirtschaftlich turbulenten Zeiten gewinnen Alternative Investments immer mehr an Bedeutung. Dabei sind vor allem neben den klassischen Edelmetallen noch ethische und grüne Investments sehr gefragt. Oftmals wird angenommen, dass solch Investments sicherer als die herkömmlichen Anlagen sind, da die Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund steht – dies bedeutet jedoch nicht, dass alternative Investments eine geringere Rendite aufweisen –alternative Investments können sogar renditestärker als herkömmliche Sparformen sein. In Zukunft wird ihnen sicherlich noch mehr Bedeutung zukommen!

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