Dienstag, 3. Dezember 2013

Depotkosten und Tipps beim Eröffnen eines Depots

“Everyone has the brainpower to follow the stock market. If you made it through fifth-grade math, you can do it.” -Peter Lynch

Für die Gestaltung Ihres Portfolios mit Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs brauchen Sie ein Depot (“Lege nicht alle Eier in einen Korb“). Ihr Depot können Sie bei der Bank eröffnen, bei der Sie Ihr Girokonto haben. Meine Empfehlung ist allerdings, das Depot nicht bei der gleichen Bank wie Ihr Girokonto zu eröffnen. Es ist viel besser, Tagesgeldkonto und Depot bei einer anderen Bank als das Girokonto zu halten. Sie können monatlich Ihre Ersparnisse („Zwei Methoden, die Ihnen Sparen garantieren“) auf diese Konten überweisen und während Ihrer Investment-Periode („Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage“) dort behalten.

Es gibt viele Banken und Brokerage-Firmen, die Ihnen ein Depot anbieten. Hier sind einige Tipps, was Sie vor der Eröffnung Ihres Depots beachten sollten.

Depotgebühren

Manche Banken erheben monatliche oder jährliche Kosten in Form von Depotführungsgebühren. Mittlerweile bieten aber viele Banken kostenlose Depots an. Vermeiden Sie diese Gebühren. Die Banken verdienen sowieso genug an Provisionen.

Online-Brokerage

Aktien oder ETFs per Telefon oder bei einer Filiale zu kaufen ist Geschichte. Wählen Sie einen Anbieter, bei dem Sie die Wertpapiere einfach Online via Internet-Brokerage mit niedrigen Gebühren handeln können.

Kapitalertragsteuer

Wählen Sie einen Anbieter, bei dem die Kapitalertragsteuer automatisch abgezogen wird, sobald sie anfällt. Bei machen Brokerage-Firmen wie Interactive Brokers, die ihren Sitz im Ausland haben, ist dies nicht der Fall. Sparen Sie sich die zusätzliche Arbeit bei der Steuererklärung. Vergessen Sie bitte nicht, Ihrer Bank den Freistellungauftrag einzureichen („Freistellungsauftrag von der Kapitalertragsteuer“), damit Sie für Ihre Kapitaleinkünfte bis 801 € keine Steuern zahlen.


Handelbare Börsen

Sie können über alle Depotanbieter in Deutschland bei den großen deutschen Börsen wie XETRA, Franfurt, Berlin, Stuttgart und München handeln. Eigentlich brauchen Sie nicht bei den ausländischen Börsen zu handeln. Erstens werden bei diesen Börsen zusätzliche Gebühren erhoben. Zweitens sind die meisten Aktien und ETFs, in die Sie Ihr Geld anlegen können, an den deutschen Börsen verfügbar. Wenn Sie Ihr Geld unbedingt in exotischen Märkten anlegen möchten („Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger“), achten Sie darauf, welche Börsen bei Ihrem Anbieter handelbar sind.  

Provisionen

Dies ist der wichtigste Faktor bei der Wahl Ihres Depotsanbieters. Diese Gebühren vermindern Ihre Rendite drastisch. Daher Vorsicht! Die Provision wird von den meisten Anbietern wie folgt berechnet:
  • Prozentual: Zum Beispiel 0,25% des Transaktionsvolumens
  • Mindestgebühr pro Transaktion: 7,90 €, 10 € , 15 € oder höher

Beispiel: Die Provision bei der Ing-Diba beträgt 0,25% des Kurswerts, mindestens jedoch 9,90 €
Bei einem ETF-Kauf im Wert von 2000 € wird die Bank 9,90 € an Provision erheben.  Bei einem Wert von 5000 € steigt die Provision auf 12,50 €.

Direkthandel

Außer Provision zahlen Sie bei jeder Transaktion Börsengebühren. Sie sind zwar nicht so hoch wie die Provision, stellen aber schon einen Kostenfaktor dar. Zum Beispiel fallen folgende Börsengebühren für ein Ordervolumen von 2500 € an:
  • XETRA 1,75 €
  • Frankfurt 5,25 €
  • Düsseldorf 2,69 €
  • Berlin und München 3,05 €
  • Stuttgart 7 €

Sie können bei manchen Banken über den Direkthandel (z.B Tradegate) ohne Börsengebühren handeln. Sie müssen aber daraf achten, dass Sie wegen eines ggf. hohen Spreads (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Wertpapiers) nicht mehr zahlen als bei den oben genannten Börsen! Nichtsdestotrotz sind Anbieter, die Direkthandel anbieten, attraktiver für die Anleger.

Sparpläne

Sparpläne klingen gut, sind aber meiner Meinung nach eine Abzocke durch höhere Provisionen. Außerdem werden oft teure Aktienfonds in den Sparplänen angeboten („Aktienfonds als Geldanlage“). Ich werde mich mit Sparplänen in einem separaten Artikel befassen.

Neukundenbonus

Wenn Sie noch kein Depot haben oder Ihr Depot wechseln möchten, bekommen Sie bei manchen Anbietern einen Neukundenbonus in Form einer Gutschrift oder kostenloser Orders (Free Trades). Free Trades sind eine sehr gute Möglichkeit für Neuanleger, die noch keine Aktien oder ETFs haben und ein Portfolio getalten möchten. Damit zahlen Sie für Ihre Orders eine Weile keine Provision.

Freunde werben Freunde

Genau wie bei der Eröffnung eines Girokontos („Kontogebühren, Tipps für Ihr Girokonto“) können Sie in Ihrem Freundeskreis nachfragen, ob jemand schon ein Depot beim dem Anbieter hat, an dem Sie interessiert sind. Ihr Bekannter kann Sie bei der Bank werben und bekommt entsprechend eine Prämie.

Ich habe mein Depot bei der Ing-Diba, was ich auch normalen Anlegern empfehlen würde. Diese Bank erfüllt meine Erwartungen, hat relativ niedrige Transaktionsgebühren und bietet Direkthandel an. Nehmen Sie als Neukundenbonus „Free Trades“ und sparen Sie eine Menge Geld, nämlich in Höhe der Provisionen für die ersten 20 Orders in den ersten 6 Monaten.

3 Kommentare:

  1. Guter Beitrag, Alder!
    Was mir jetzt noch im Beitrag fehlt ist der Begriff "Direktbank", denn darum geht es ja im Prinzip. Und der Begriff sollte auch allen Lesern geläufig sein.

    Ansonsten kann man nur sagen: Es geht wie beim Einkauf immer nur darum, die Kosten zu drücken! Die Leistungen sind vergleichbar - und wenn das der Fall ist, dann geht es an den Gebührenvergleich!

    Viele Grüße
    D-S

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    1. Pardon!
      Ich meinte nicht Alder - sondern Adler!! ;-)

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  2. Klar sollte man auch auf die Gebühren achten ... aber wenn man eine halbwegs günstigen Depotsanbieter (bei dem auch noch andere Kriterien zählen) dann spielen die Kosten nur eine untergeordnete Rolle, wenn man nicht(!) ständige Kauft und Verkauft ... wenn ich z.B für 1500€ ETFs kaufe, dann fallen grob 1% Gebühr an ... auf die nächste fünf, zehn Jahre umgelegt, sind die nicht wirklich der Rede wert.

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