Montag, 27. Januar 2014

Prokon und Investments als Beteiligungen

“Never invest in a business you cannot understand.” –Warren Buffett


In den letzten Wochen gab es mehrere Meldungen in den Medien über die Insolvenz des Windparkbetreibers Prokon. Viele Firmen gehen jedes Jahr pleite. Beim Fall Prokon gibt es aber eine Besonderheit: 75000 Anleger haben in Prokon circa 1,4 Milliarden Euro investiert.

Prokon verkauft seit mehreren Jahren Beteiligungen and Windkraftanlagen. Ich denke, dass viele Leute die Werbeprospekte von Prokon in ihrem Briefkasten gefunden haben. Prokon hat bis zu 8% sichere (!) Rendite versprochen und gleichzeitig mit “Grüner Energie” das Gewissen der Anleger verschönert. Ich hatte auch überlegt, Geld in diese Beteiligung zu inverstieren. Weil ich das Geschäftsmodell von Prokon nicht verstanden habe, habe ich mich dagegen entschieden.

Beteiligungen an Windanlagen von Prokon sind kein Sonderfall. Es gibt viele Unternehmen, die Beteiligungen und Genussrechte an Wäldern, Schiffen, Schiff-Containern, Weingütern oder kleinen Internet-Start-ups verkaufen.


In solche Firmen Geld anzulegen, finde ich extrem riskant! Es wird eine hohe Renditen versprochen und Kunden werden mit “Sicherheit” gelockt. Ich muss diese Kunden enttäuschen: “Es gibt keine hohe Rendite ohne Risiko” (“Risiko bei Geldanlagen”).

In solchen Beteiligungen Geld anzulegen, ist vergelichbar mit dem Kauf von Aktien dieser Firmen (“Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger”). Es gibt ein großes Verlustrisiko, sogar ein Totalverlust ist möglich. Jetzt wird natürlich erwartet, dass die Prokon-Anleger vom Staat gerettet werden und ihre Verluste erstattet bekommen. Diese “armen” Anleger sind meiner Meinung nach selber Schuld. Man darf nicht einfach sein hartverdientes Geld in etwas so Spekulatives anlegen. Gier ist eine sehr gefährliche Eigenschaft.

Deshalb rate ich kleinen Anlegern von solchen Investments ab. Finger weg! Wertpapiere wie Aktien und Anleihen sind eine bessere und wesentlich sicherere Alternative (“Staatsanleihen als sichere Anlage”) - aber nicht in Form von Spekulationen, bei denen man sein ganzes Geld in ein Wertpapier steckt. Das ist eher “zocken”, eine Art Versuch, auf das beste Pferd in einem Rennen zu setzen. Der klügere Weg ist die Investition in ETFs, bei dem man sein Geld in einem diverzifizierten Portfolio verteilt (“Diversifikation Ihres Portfolios – Regionen”).

Wenn Sie risikobereit sind, dann versuchen Sie Ihr Risiko zu streuen und so zu minimieren. Staatsanleihen aus Schwellenländern (“Staatsanleihen aus Schwellenländern”), Unternehmensanleihen oder Aktien aus Schwellenländern bieten langfristig gute Renditen mit überschaubarem Risiko. In einem ETF verringert die Insolvenz einer individuellen Firma oder eines Landes Ihre gesamte Rendite nur minimal.

Ein Aktienportfolio, das langfristig und diversifiziert angelegt ist, hat das Potential, eine Rendite zu bringen, wie sie Prokon versprochen hat (“Historische Performance von DAX und Dow Jones”). Sie können sich den möglichen Ärger sparen, wenn Sie Ihr Geld klug anlegen, anstatt impulsiv auf Briefwerbungen zu reagieren.

1 Kommentar:

  1. Gut geschrieben, Adler!

    Bei 2 Cent Preisunterschied zwischen ALDI und Lidl überlegen die Leute stundenlang wo sie einkaufen gehen sollen.
    Aber wenn sie mehrere Tausend Euro anlegen, dann denken sie keine Sekunde über das Geld nach...
    Keine Ahnung von der Materie - da kann man leicht sein Geld hinlegen und hoffen... Aber Glück haben - das ist nicht so einfach!

    Beste Grüße
    D-S

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