Dienstag, 24. Juni 2014

Factoring / Forderungsverkauf als Mittel zur Unternehmensfinanzierung

Heute möchte ich einen neuen Gastbeitrag über Faktoring und Unternehmensfinanzoerung veröffentlichen.

Liquiditätsschwierigkeiten im Geschäftsbetrieb beheben


Factoring hat sich auch in Deutschland als vielversprechendes Mittel zur Unternehmensfinanzierung etabliert. So kann ein Unternehmen, welches Factoring-Anbieter wie Bibby Financial Services einschaltet, durch den Verkauf offener Forderungen Liquiditätsengpässe vermeiden und den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten.

Mit Factoring der lieben Mühe und Not mit der Zahlungsmoral entgegenwirken


Die Zahlungsmoral bei Geschäftskunden lässt häufig zu wünschen übrig. „Was man morgen bezahlen kann, das macht man dann noch eher übermorgen“ – so erscheint der Gedanke bei dem Begleichen von Rechnungen. Dass dadurch kleine und mittlere Betriebe, die auf den Eingang der Zahlungen angewiesen sind, mitunter in größere Liquiditätsschwierigkeiten geraten können, ist ein Fakt. So kann es sein, dass wegen fehlenden Kapitals die Produktion ins Stocken gerät oder dass entsprechend die Annahme von lukrativen Aufträgen wegfallen muss.

Ankauf offener Forderungen durch die Factoring-Gesellschaft


Hier bietet der Factoring-Anbieter (Factor) Abhilfe, indem er nach dem Ankauf der offenen Forderungen umgehend einen Großteil eben dieser Forderungen an den Factoring-Nehmer (den Rechnungssteller) auszahlt. In der Regel wird ein prozentualer Anteil festgelegt und die meisten Anbieter zahlen bis zu 90 % sehr zeitnah aus. Die restlichen Prozente der vereinbarten Summe sind dann unter anderem Teil der Factoring-Gebühr.

Dadurch, dass dem Factoring-Nehmer der fast vollständige Gegenwert der offenen Rechnungen unmittelbar zur Verfügung steht, kann der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten werden. Ein finanzieller Engpass tritt nicht ein; ein eingetroffener Großauftrag muss nicht abgelehnt werden, weil hierfür etwa die Gelder zur Produktion fehlen würden.

Der Factor selbst ist ab dem Zeitpunkt der Vereinbarung gänzlich alleine dafür verantwortlich, dass der Schuldner die Rechnung begleicht. Die Forderungen gelten als vollständig abgetreten. Der Factor sichert sich aber auch gegen das sogenannte Delkredererisiko ab, dem Risko, dass der Schuldner die Forderungen nicht begleichen wird. Er überprüft im Vorfeld die Bonität des Schuldners und die Überprüfung entscheidet mitunter auch darüber, ob der Factor die offenen Forderungen überhaupt ankauft.

Weitere Informationen über die verschiedenen Formen des Factorings finden Sie auch hier.

Montag, 16. Juni 2014

Geld sparen in einer faulen Konsumgesellschaft Teil 2

“...talent means nothing, while experience, acquired in humility and with hard work, means everything.” - Patrick Süskind
Fortführung vom Artikel “Geld sparen in einer faulen Konsumgesellschaft Teil 1“.

Sparsamkeit ist heutzutage genauso uncool wie harte Arbeit. Sparsame Menschen werden als „billig“ und „Geizhals“ verteufelt. Wer sich übers Sparen unterhält, wird geringschätzig behandelt. „Er redet nur über Geld“ wird gelästert. Es kommt irgendwie besser an, über exotische Urlaube („Versuchungen Geld auszugeben, Eindrücke aus einem Sommerurlaub“) und außergewöhnliche Hobbys („Teure Hobbies und Vermögensaufbau“) zu sprechen. Je teurer, desto cooler. Kein neues Smartphone zu haben, ist altmodisch („Kinder in der Straßenbahn und deren Umgang mit Geld“), alte Klamotten lange Zeit zu tragen, ist undenkbar. In einer kleinen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft zu wohnen, ist ab dem Berufsbeginn nicht erwünscht. Ich kenne einige kinderlose Paare, die sich ein riesiges Haus über Kredit finanzieren.


Die niedrigen Zinsen sind ein Grund dafür, dass die Menschen derzeit nicht mehr Geld sparen möchten. Man bekommt kaum Rendite und das Geld verliert seinen Wert durch Inflation („Inflation und die Effekte auf Rendite“). „Ich gebe mein Geld lieber komplett aus“. Diesen Satz habe ich wörtlich von einem Kollegen gehört. Die Börse und ETFs sind natürlich keine Alternativen. Sie werden in den meisten deutschen Medien als reine Zockerei dargestellt.

Die Konzerne und Medien geben uns das ideale Leben vor. Die Konsumgesellschaft wird auch durch günstige Importe aus China und anderen Schwellenländern unterstützt. Weihnachten ist eher ein Kaufwahnsinn als besinnlich. Die Konzerne und der Staat wollen es natürlich genauso haben. Die Konjuktur wird angekurbelt, wenn die Menschen mehr einkaufen. Die Steuereinnahmen erhöhen sich durch die Mehrwertsteuer. Keiner denkt, dass als Konzequenz zu wenig gespart wird. Lieber neue Schulden als Schuldenabbau.

Ich versuche in meinem Blog gegen den Strom zu schwimmen. Ich bin immernoch ein großer Unterstützer von harter Arbeit, obwohl sie zu einem höheren Steuersatz führt ("Ihr Wissen für finanzielle Freiheit umsetzen"). Ich möchte aus Prinzip weder von Sozialhilfe leben noch meine Zukunft abhängig vom Staat oder von meinem Arbeitgeber machen.

Sparsam leben ist sehr wichtig für mich und meinen Plan für den Vermögensaufbau („Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite“). Die Herdenmenschen werden an das Ziel kommen, zu dem die Herde geht, nämlich Rente mit 67 oder später. Also, lieber gegen den Strom schwimmen als Altersarmut riskieren.

Montag, 9. Juni 2014

Geld sparen in einer faulen Konsumgesellschaft Teil 1

„There is no substitute for hard work.“ – Thomas Edison

Harte Arbeit und Sparsamkeit sind Tugenden aus dem letzten Jahrhundert. Mit diesen zwei Eigenschaften haben die westlichen Länder, insbesondere Deutschland, trotz zweier Weltkriege eine wohlhabende Gesellschaft und eine starke Wirtschaft aufgebaut. 

Mit harter Arbeit wurden ein hoher Produktionsausstoß, technologische Entwicklung und Produktivität erreicht. Mit Sparsamkeit wurden diese zusätzlichen Wertschöpfungen in Kapital verwandelt, um neue Fabriken und Infrastrukturen aufzubauen, um wiederum in Innovation und Technik zu investieren. Japan und Deutschland, als zwei große Verlierer des zweiten Weltkrieges, haben es mit harter Arbeit und Sparsamkeit innerhalb von zwanzig Jahren geschafft, ein Wirtschaftswunder zu verwirklichen. Nach den USA und der UdSSR waren diese Länder weltweit auf dem dritten und vierten Platz, was das Bruttoinlandsprodukt angeht, obwohl sie vergleichweise geringe Einwohnerzahlen hatten. Das war eine außergewöhnliche Leistung dieser Völker.


Harte Arbeit und Sparsamkeit verlieren ihre Wichtigkeit und sind in unserer heutigen Gesellschaft fast keine Tugend mehr. Diese Denkweise birgt hohe finanzielle Risiken für die Zukunft unseres Landes und unserer Gesellschaft.

Harte Arbeit ist heutzutage in Deutschland uncool und idiotisch. Wer härter und mehr arbeitet, wird erst vom Staat bestraft. Mehr als die Hälfte des zusätzlichen Einkommens wird durch die kalte Progression als Einkommensteuer erstmal aufgefressen. Es gibt keine Motivation („Warum soll ich Geld anlegen? Finden Sie Ihre Motivation“) für die Menschen, mehr Leistung zu bringen und mehr Einkommen zu generieren. 

Mittelmäßigkeit und Faulheit werden belohnt. Die Fleißigen und die Sich-Nicht-Krankmelder werden als Idioten beschimpft. Für die Geringverdiener ist es viel klüger arbeitslos zu sein, als zu arbeiten. Um 200 € mehr zu haben, lohnt es sich nicht, in Vollzeit zu arbeiten. Sozialhilfe zu kassieren ist ziemlich bequem und mit ein bisschen Schwarzarbeit nebenbei kann man sehr schön leben.

Auch die Studenten wollen an den Universitäten harte Arbeit vermeiden. Studienplätze in Ingenieurwissenschaften und Medizin sind nicht mehr so populär. Sozialwissenschaften sind viel beliebter. Wer will bitte schön die ganze Zeit des Studiums in der Bibliothek und im Labor verbringen, statt auf der Uni-Wiese mit Kumpels Bier zu trinken. Es ist voll uncool und spießig, das Studium in der vorgegebenen Zeit abzuschließen. „Ich bin doch kein Streber“ ist die Erklärung. Nach etwas zu streben, nämlich „harter Arbeit“, wird als völlig blödsinnig angesehen.

Der Artikel wird fortgesesetzt in „Geld sparen in einer faulen Konsumgesellschaft Teil 2“.

Montag, 2. Juni 2014

Zusammenziehen - macht es Sinn?

“Living together is an art summarized in three words: please, thanks and sorry” – Pope Francis
In jeder Beziehung kommt früher oder später die Frage, ob das Paar zusammenziehen soll. Es ist ein sehr wichtiger Schritt und eine kritische Entscheidung in einer Beziehung, weil es später ggf. zu Heirat und Familiengründung führen kann. 

Nachdem ich fünf Jahre lang in einer Wohngemeinschaft gewohnt und dadurch mehr als 18.000 € an Geld gespart und angelegt habe („Leben in einer Wohngemeinschaft“), bin ich bei meiner Freundin eingezogen. Es war die richtige Zeit für unsere Beziehung. Wir wohnen seit 1,5 Jahren glücklich zusammen. Ich möchte diesen Artikel  aber nicht dem Thema widmen, wie viel das Zusammenziehen zu Liebe, Beziehung und Zusammenwachsen beitragen kann. Es gibt genügend Artikel in den Zeitschriften darüber. Ich möchte mich aus einer ökonomischen Sicht mit dem Thema „Zusammenziehen“ befassen.  


Bei uns war das Zusammenziehen überhaupt keine finanzielle Entscheidung. Wenn ich aber auf die letzten 1,5 Jahren zurückblicke, sehe ich eine Menge finanzieller Vorteile darin.

Für die Wohnkosten ist Zusammenleben wie eine Wohngemeinschaft. Die Kosten für die Kaltmiete und die Nebenkosten werden einfach durch zwei geteilt. Eine Zwei-Personen-Wohnung kostet nicht unbedingt das Doppelte von einer Single-Wohnung. Ein Grund dafür ist, dass die Kosten für die Räume der allgemeinen Nutzung wie Bad, Flur, Wohnzimmer, Balkon, usw. nicht von einer Person getragen werden müssen. Gleiches gilt für die Nebenkosten inklusive Heizung sowie die Kosten für Strom, Telefon, Internet, GEZ-Gebühren, usw.; all diese werden nicht unbedingt höher, wenn man eine größere Wohnung hat.

Für mich hat das Zusammenziehen finanziell nicht vieles verändert, weil ich sowieso vorher in einer WG gewohnt habe. Richtig große Wirkung hatte unser Zusammenziehen auf die Finanzen meiner Freundin. Weil sie vorher allein gewohnt hatte, konnte sie nach meinem Einzug jährlich 4.800 € sparen. Um ehrlich zu sein, haben wir vorher nicht groß darüber nachgedacht, wie hoch die Einsparung hier sein mag.

Es gibt aber auch noch andere finanzielle Vorteile des Zusammenlebens. Erstens sinken die anteiligen Kosten für Supermarkt-Einkäufe. Ich habe nicht zu 100% verstanden wieso, weil ich jetzt sogar viel öfter zu Hause esse und qualitativ hochwertige Sachen kaufe. Ein Grund ist sicherlich, dass man effizienter einkauft und weniger wegschmeißt. Angeblich wirft ja heute jeder Bundesbürger im Jahr durchschnittlich ca. 80 kg Lebensmittel weg. Dies entspricht einem Wert von 235 Euro pro Person und Jahr. Zwei Drittel davon sind vermeidbarer Lebensmittelmüll.

Früher habe ich aus zeitlichen Gründen und purer Faulheit immer bei REWE eingekauft. Jetzt sind wir wählerischer, abhängig davon, was wir kaufen. Das Hand der Frauen bei den Haushaltsfinanzen ist nicht zu unterschätzen („Sparen beim Lebensmitteleinkauf“).

Zweitens werden die Ausgaben für Restaurantbesuche und Ausgehen niedriger. Es mag langweilig für Singles klingen, dass man Abende zu Hause verbringt und Filme guckt („Ausleihen statt kaufen, Filme zu Hause“) statt auszugehen. Es ist aber auch ganz schön und erholsam. Mit ein bisschen Kochtalent schmeckt das Abendessen zu Hause meistens leckerer, frischer und ist günstiger als in einem durschnittlichen Restaurant.

Das ist kein Artikel, der Paaren empfehlen soll, um jeden Preis zusammenzuziehen. Das ist eher eine emotionale Entscheidung, mit der Paare ihre Zukunft planen. Ich möchte aber die finanziellen Vorteile des Zusammenlebens erwähnen. Das Geld, das man damit spart, kann für einen schönen Urlaub („Flugpreise als Bestandteil von Reisekosten“) und andere gemeinsame Erlebnisse, oder für einen Turbostart für den Vermögensaufbau genutzt werden.