Sonntag, 30. November 2014

Auswandern in die USA

“Give me your tired, your poor, your huddled masses yearning to breathe free, The wretched refuse of your teeming shore. Send these, the homeless, tempest-tossed, to me: I lift my lamp beside the golden door.” – Emma Lazarus
Ich war im Oktober und November für eine lange Geschäftsreise und anschließenden Urlaub für circa sechs Wochen in den USA. Deshalb konnte ich mich in dieser Zeit nicht sehr um meinen Blog kümmern. Ich entschuldige mich bei meinen regelmäßigen Lesern für diese lange Abwesenheit. Während dieser Zeit habe ich die Gelegenheit gehabt, das Leben in den USA aus kultureller und finanzieller Sicht besser zu verstehen. 

Die USA sind mit einer Fläche von 9.826.675 km² das drittgrößte Land der Erde und circa 27,5 mal so groß wie Deutschland. Natürlich haben die Menschen unterschiedliche Lifestyles je nach Wohnort. Deswegen ist es schwierig, nach sechs Wochen eine allgemeine Aussage zu treffen, wie das Leben in den USA aussieht. Nichtsdestotrotz werde ich ein paar generelle Punkte auflisten, die ich während meines Aufenthalts beobachten konnte.


Leben in den USA aus finanzieller Sicht


In meinem Artikel „Auswandern, woanders wohnen um Ausgaben zu senken“ habe ich mich mit der Möglichkeit „Auswandern“ zur Reduktion von Ausgaben – ohne dabei Einfluss auf den Lifestyle zu nehmen – befasst. Die USA sind ein reiches, entwickeltes Land, das vergleichbare Dienstleistungen und Lebensqualität wie Deutschland anbieten kann. Lasst uns schauen, ob das Auswandern in die USA finanziell Sinn macht.

Ich habe während meiner Zeit in den USA in West Chester gewohnt. Das ist eine kleine Stadt in der Nähe von Cincinnati, Ohio, im mittleren Westen. Chicago ist fünf Stunden entfernt, was in amerikanischen Verhältnissen nicht so weit ist. Die Preise in dieser Region habe ich persönlich als ziemlich günstig empfunden. Das ist natürlich meine persönliche Einschätzung. Deswegen habe ich ein bisschen in Internet recherchiert, wie viel Geld man in den USA monatlich zum Leben braucht.

Wenn die Lebensunterhaltskosten in einer Stadt niedriger sind als in derjenigen, in der Sie jetzt wohnen, werden Sie im Falle eines Umzugs weniger monatliche Ausgaben haben. Für dasselbe Einkommen bedeutet das eine höhere Sparquote („Mehr Netto vom Brutto und die Sparquote“) und mehr Ersparnisse. Für die finanzielle Freiheit bedeutet das, dass Sie weniger Gesamtvermögen brauchen, um Ihre finanzielle Freiheit zu erreichen („Wie viel Geld braucht man um finanziell frei zu werden“).

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland betrugen im Jahr 2012 durchschnittlich 2310 € im Monat (Quelle: destatis.de). Um diese Kosten mit denjenigen in anderen Ländern der Welt und den dortigen Städten zu vergleichen, ist die Webseite Numbeo.com eine sehr nützliche Quelle. Diese stützt ihren Vergleich auf Preisindexe und nutzt New York City als Basis mit einem Index von 100 für den Ausgabentopf.

Der Konsumentenpreisindex in den gesamten USA ist laut Numbeo.com 77, verglichen mit einem Index von circa 86,8 in Deutschland. Die Konsumentenpreise liegen also in den USA um 9% unter denen in Deutschland. Den Index einiger deutscher Städte habe ich hier aufgelistet:
  • München 86,4
  • Stuttgart 84,8
  • Düsseldorf 81,4
  •  Berlin 76,5
  • Dresden 70,5

Einige amerikanische Städte haben die folgenden Indexe:
  • Boston 89,8
  • Miami 82,3
  • San Diego 78,3
  • New Orleans 73,5
  • Memphis 69,7

Wenn ich diese Zahlen betrachte, kann ich nicht unbedingt pauschal sagen, dass das Leben in den USA günstiger ist als in Deutschland. Es gibt auf jeden Fall Preisunterschiede in bestimmten Kategorien. Für Interessierte werde ich diese in meinem nächsten Artikel detailliert analysieren und ein paar meiner sonstigen Beobachtungen zusammenfassen.