Freitag, 28. Dezember 2012

Fitnessstudio, Konto abbauen um Muskel aufzubauen


“Kids, back to 2007, it seems like everyone belonged to these silly things called gyms. The idea was you'd pay them lots of money to run around and lift heavy things. Biggest rip-off in the world. And yet people fell for it. Including me.“ – Ted Mosby, in TV-Series „How I Met Your Mother“
Bis Ende dieses Monats gehöre ich zu den Millionen Menschen, die Mitglied eines Fitnessstudios sind. 2011 waren es sieben Millionen Menschen. Es gibt nämlich einen Fitnesswahn in Deutschland.

Wie viele andere habe ich mich vor circa 15 Monaten hoch motiviert bei der Fitnessstudiokette „Health City“ angemeldet. Ich habe einen einjährigen Vertrag abgeschlossen, weil man sich bei Fitnessstudios für ein Jahr verpflichten muss und in der Zeit nicht kündigen kann.

Meine Ziele waren es, ein bisschen abzunehmen, meine Figur ein bisschen zu verbessern, allgemein fitter zu sein und mich besser zu fühlen. Die ersten zwei Monate war ich sehr diszipliniert. 2- bis 3-mal pro Woche ins Studio, Kardio, abwechselnd Geräte, usw.. Ich habe tatsächlich ein paar Kilo abgenommen und habe mich fitter gefühlt. Es ging so weiter bis zur ersten Sportpause. Eine solche Pause mag wegen einer Geschäftsreise nötig sein, wegen Urlaub oder Krankheit. Danach habe ich es  nicht mehr geschafft regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen.

Dann geht man noch einmal pro Woche, dann kommt die Weihnachtszeit ohne Besuch, dann einmal im Monat, dann einen Monat wieder 2-mal pro Woche, dann kommt der Urlaub und man geht wieder einen Monat nicht, usw.. Danach war es Sommer und heiß, deshalb bin ich stattdessen outdoor Fahrrad gefahren.
Was ich aber regelmäßig gemacht habe, war die monatlichen Beiträge zu zahlen. 50 € sofort am ersten des Monats.


Mir fehlt vielleicht die Disziplin oder die Zeit 3-mal die Woche Sport zu treiben und das Fitnessstudio zu besuchen. Ich kenne aber viele Leute, die in der gleichen Situation sind. Ganz motiviert angefangen, Vertrag abgeschlossen, einige Monate weitergemacht, danach Schluss. Das war mein dritter Versuch in 7 Jahren. Die Fitnessstudios kennen das natürlich. Sie versuchen deswegen die Kunden beim Vertragsabschluss direkt 1-2 Jahre zu binden. Und sogar mit 3-monatiger Kündigungsfrist. Sie könnten sonst nicht so viel Gewinn machen, wenn die Mitglieder einfach kündigen könnten. Diese inaktiven Mitglieder wie ich sind sehr zahlreich!

Es gibt sicherlich leidenschaftliche Sportler und Bodybuilder, die die Angebote und Leistungen ihres Fitnessstudios gut ausnutzen (deshalb sieht man dort immer wieder die gleichen Gesichter). Es gibt aber sehr viele Leute, deren Lifestyle einfach nicht geeignet ist für das Fitnessstudio. Das Projekt Fitnessstudio endet also oft mit Misserfolg.

Meine Empfehlung für die Leute, die noch nicht in einem Studio angemeldet sind: Überlegen Sie sich, ob Sie die Person dafür sind. Probieren Sie 2-3 Monate lang, ob Sie regelmäßig joggen gehen oder zu Hause Yoga, Push-Ups oder Dehnübungen machen können.

Wenn Sie das schaffen, ist es eine gute Sache! Melden Sie sich an und nutzen Sie die Geräte des Studios (Grüßen Sie die Bodybuilder von mir).

Wenn Sie es aber nicht schaffen, werden Sie sicherlich auch nicht regelmäßig ins Fitnessstudio gehen. Es macht also keinen Sinn sich bei einem Studio anzumelden. Sparen Sie am besten Ihr Geld. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahmen, bringt es Ihnen keine dauerhafte Motivation, monatlich fürs Fitnessstudio Geld zu zahlen.

Meine Kündigung ist erst ab Januar 2013 gültig. Das wird meinen monatlichen Net Cashflow und damit auch meine Sparquote um 50 € erhöhen.

Mein Ersatzplan für das nächste Jahr ist: Zu Hause unser neues Hometrainingfahrrad abends regelmäßig fahren, eine Heimtrainer-DVD besorgen und die Übungen auf der Yogamatte machen. Mal sehen ob ich das schaffe. Zumindest werde ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich das Fitnessstudio nie besuche und dafür monatlich 50 € ausgebe.


4 Kommentare:

  1. Meine Empfehlung: "You are your own gym" by Mark Lauren (use the amazon link on the top). Auch als App für iphone/android.

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  2. Na ja, wenn man sich aber richtig einkleidet und alles mögliche zur Unterstützung kauft, muss man einfach hingehen, weil man sonst denkt, es wäre Verschwendung. Wenn man Sportsachen und Co. im Haus hat, sieht man sie ja und wird ans Trainieren erinnert. Studios sieht man nicht ständig und wirkt nur sporadisch daran erinnert. Deshalb sollte man sich gut einrüsten. Ich habe das z.B. gemacht und mir Gorilla Wear besorgt. Bisher gehe ich regelmäßig. Seit einem Jahr!

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  3. War auch bereits 2 Jahre im Fitnessstudio und habe, wenn ich mich recht erinnere, 30 Euro gezahlt. Es ist gut, mal mehrere Geräte auszutesten und ggf. eine Beratung zu haben, welche Übungen man mit dem eigenen Körper machen kann. Mittlerweile habe ich einen Hometrainer und nutze einmal bis zweimal die Woche ein Sportangebot von meinem Arbeitgeber. Vorteil an Sportkursen ist, dass man ggf. einen Teil von der Krankenkasse erstattet bekommt.

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  4. probier mal powerlifting. das macht deutlich mehr spass als das unmännliche getue an den geräten.

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