Mittwoch, 27. März 2013

Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger


”I’m only rich because I know when I’m wrong…I basically have survived by recognizing my mistakes.” - George Soros
In dem Artikel “Aktien als Geldanlage” habe ich unerfahrenen Anlegern vom direkten Kauf von individuellen Aktien abgeraten. Ich möchte meine Gründe in diesem Artikel zusammenfassen.

Volatilität:

Aktien werden als riskante Geldanlage eingestuft. Der Grund dafür ist, dass der Preis einer Aktie in kurzer Zeit stark steigen und sinken kann. Es ist damit möglich, schnell Geld zu verlieren. Als Volatilität einer Aktie bezeichnet man das Maß der Schwankung von Aktienkursen während einem bestimmten Zeitraum. Diejenigen Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung (Firmen wie Bayer, Siemens, General Electric, usw)  haben relativ gesehen eine niedrige Volatilität. Sie ist aber trotzdem vorhanden. Der Aktienanleger muss sich darüber bewusst sein, dass eine Aktie innerhalb eines Jahres einen großen Kursrutsch erleben kann. Viele neue Anleger sind psychologisch nicht bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen. Wenn sie Geld verlieren, werden Sie nervös und demotiviert. Sie verlieren ihr Vertrauen in den langfristigen Erfolg von Aktien und legen ihr Geld wieder auf Tagesgeldkonten an.


Aktienauswahl:

Es ist nicht einfach zu entscheiden, welche Aktie man kaufen soll. Das Ziel eines Aktienanlegers, der individuelle Aktien kauft, ist eigentlich, den Markt zu überlisten. Das heißt, dass die gekaufte Aktie eine höhere Rendite bringt als der Gesamtmarkt (der Kurs von Bayer zum Beispiel ist 2012 um 46% gestiegen, während der DAX um 29% gestiegen ist. Die Bayer-Aktie hat den DAX um 17% überragt und war damit ein erfolgreiches Investment für 2012).

Der DAX-Index wird laut Marktkapitalisierung aus 30 wichtigen Deutschen Aktien berechnet. Deswegen haben einige Aktien eine größere Gewichtung als andere. Nichtsdestotrotz möchte ich eine vereinfachte Theorie vorstellen. Theoretisch wird die Hälfte der Aktien im DAX-Index eine höhere Rendite erzielen als der Gesamtmarkt, indem sie eine bessere Performance haben als der Index selbst. Und die andere Hälfte der Aktien werden eine schlechtere Performance haben. Wie kann man also in der oberen Hälfte investieren? Vielleicht mit purem Glück? Einige Studien zeigen, dass es reiner Zufall ist, welche die Aktien mit der besseren Performance sind. Viele unerfahrene Anleger investieren  in die untere Hälfte, weil sie von den Medien und Marktmanipulationen fehlgeleitet werden.

Psychologie:

Die Psychologie eines Anlegers ist ein entscheidender Faktor für seinen Erfolg. Manche sagen, dass der größte Feind eines Anlegers er selbst ist. Die Volatilitäten bei den Aktienkursen können die Stimmung und Laune eines Anlegers ändern. Man wird mit Kursanstiegen glücklich, mit Kursrutschen nervös und unglücklich. Der Anleger wird ein Trader und Spekulant, handelt sehr oft und studiert die Kurse mehrmals täglich. Durch dieses aktives Handeln fallen höhere Transaktionskosten an, was die Rendite senkt. Für den direkten Kauf von individuellen Aktien sind starke Nerven bezüglich Kursschwankungen ein Muss, die viele unerfahrene Anleger noch nicht besitzen.

Meiner Meinung nach sprechen die obengenannten Gründe dafür, dass unerfahrene Anleger den direkten Kauf von individuellen Aktion vermeiden sollten. Investieren in Aktien ist kein Zocken. Es wird aber dazu, wenn man nicht weiß, was man tut. Das heißt aber nicht, dass Sie nie direkt individuelle Aktien kaufen sollen.

Wenn Sie Ihr finanzielles Wissen erhöht haben („Finanzielle Bildung“), können Sie Ihre Fähigkeiten anhand eines Musterdepots prüfen. Erst dann, wenn Sie überzeugt sind, dass Sie in einem absehbaren Zeitraum im Vergleich zu den Indexen Dow Jones und DAX bei Ihrer Aktienauswahl eine bessere Performance erreichen, fangen Sie klein an, mit echtem Geld Aktien zu kaufen.


Freitag, 22. März 2013

Aktien als Geldanlage


“Although it’s easy to forget sometimes, a share is not a lottery ticket… it’s part-ownership of a business.” – Peter Lynch

Um finanzielle Freiheit schneller zu erreichen, ist es wichtig die Rendite von Ihren Geldanlagen zu erhöhen (“Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen?“). Sichere Geldanlagen („Populäre und sichere Geldanlagen“) bieten generell keine hohe Renditen an. Besonders in den letzten Jahren ist die Rendite von früher guten Anlagenarten wie Staatsanleihen („Staatsanleihen als sichere Geldanlage“) stark gesunken.

Ein Weg, mehr Rendite auf Ihre Geldanlage zu bekommen, ist, die Risikobereitschaft zu erhöhen („Risiko bei Geldanlagen“). In diesem Artikel möchte ich über eine der populärsten Geldanlagen schreiben: Aktien.



Kurz gesagt ist eine Aktie ein Teil einer Aktiengesellschaft. Wenn Sie eine Aktie kaufen, werden Sie Aktionär und erwerben einen Teil des Unternehmens. Hier können Sie sich eine schöne Infografik über Aktien anschauen:

Folgende sind die drei meistbenutzten Wege, um in Aktien zu investieren:
  1. Direkter Kauf von individuellen Aktien
  2. Kauf von Aktienfonds
  3. Kauf von Aktien-ETFs

Direkter Kauf von individuellen Aktien

Der direkte Kauf von individuellen Aktien ist die ultimative Art des Aktieninvestments. Sie besitzen dann einen Anteil des Unternehmens direkt und werden Aktionär. Das klingt gut, aber solche Investments bringen hohe Verlustrisiken mit sich. Sie müssen sich mit dem Thema gut auskennen, die Unternehmensberichte lesen und analysieren können. Das Verständnis fundamentaler technischer Analyse wäre von Vorteil. Deshalb würde ich den unerfahrenen Anlegern vom direkten Kauf von Aktien abraten. Sie müssen erst Ihr finanzielles Wissen („Finanzielle Bildung“) aufbauen, bevor Sie sich mit Aktien beschäftigen. Es ich auch empfehlenswert, ein Musterdepot zu eröffnen und mit virtuellem Geld in Aktien zu investieren, um besser zu verstehen, wie es funktioniert. Nach einer erfolgreichen Probephase und mit erworbenem Wissen können Sie mit echtem Geld direkt in Aktien investieren. Klein anfangen und diversifizieren ist auch wichtig, um mögliche Verluste in der Anfängerphase begrenzt zu halten.

Aktienfonds

Aktienfonds sind eine Art von Geldanlage, die von Banken und Investmenthäusern angeboten und intensiv beworben wird. Wenn Sie einen Aktienfond kaufen, investiert jemand Ihr Geld für Sie überwiegend in Aktien. Sie sparen damit den Aufwand, einzelne Aktien zu analysieren und ständig die Kurse zu beobachten. Das hat aber seinen Preis: Ausgabeaufschlag und Managementgebühren. 3% bis 5% einmalig für Ausgabeaufschlag und 1% bis 3% jährliche Managementgebühren können möglicherweise anfallen. Diese Gebühren können Ihre Rendite stark reduzieren. Ich bin persönlich kein Freund von Aktienfonds. Es spricht vieles gegen diese, was ich in einem separatem Artikel noch zusammenfassen werde.

Aktien-ETFs

ETF’s (Exchange-traded fund) sind eine Art von Investmentfonds. Davon sind Aktien-ETFs eine ähnliche Anlagenart wie Aktienfonds - mit einem großen Unterschied. Sie werden nicht von einem teuren Fondmanager aktiv verwaltet, sondern passiv über ein Computeralgorithmus, der bekannte Aktienindexe repliziert. Sie werden auch nicht mit viel Werbung vermarktet. Aus diesen Gründen sind die jährliche Managementgebühren viel niedriger, meist unter 1%, bei einigen ETF’s sogar unter 0,5%. Aktien-ETF’s sind meine erste Empfehlung an die Anleger, die Ihr Geld in Aktien investieren möchten und wenig Erfahrung mit Aktien haben. Das Angebot von weltweiten ETF’s, die eine Risikostreuung ermöglichen, mit ihren niedrigen Kosten macht ETF’s zu einer attraktiven Anlagenart. Außerdem gibt es viele Theorien, dass solche ETF’s, die die Weltindexe abbilden, langfristig die beste Aktienanlage für Otto Normalanleger sind. Ich werde mich  auch mit diesem Thema in einem separaten Artikel befassen.

Ich wollte in diesem Artikel eine Einführung in das Thema Aktien machen. Es gibt viele Webseiten und Blogs, die sich ausschließlich mit Aktien beschäftigen. Das Thema ist sehr umfangreich und manchmal schwer zu überblicken. Gleichzeitig sind Aktien eine perfekte Gelegenheit, Ihre Rendite zu erhöhen. Historisch gesehen haben Aktien langfristig trotz mehrerer Finanzkrisen die anderen Geldanlagen wie Anleihen, Gold, Immobilien oder Rohstoffe in ihren Gewinnspannen übertroffen („Historische Performance von DAX und Dow Jones“).

Wenn Sie finanzielle Freiheit durch Finanzmittel erreichen möchten, müssen Sie sich mit Aktien gut auskennen. Aktien sind die beste finanzielle Methode, um hohe Renditen mit kalkulierbarem Risiko zu erzielen.


Montag, 18. März 2013

Mindestlohn und Verantwortung für das Leben selber übernehmen


“A sign of wisdom and maturity is when you come to terms with the realization that your decisions cause your rewards and consequences. You are responsible for your life, and your ultimate success depends on the choices you make.” - Denis Waitley

Die Bundestagswahlen nähern sich. Es gibt ein populäres Thema in der Politik, das die Wahlpropaganda der kommenden Wahlen beherrschen wird: „Mindestlohn“. Ich möchte in diesem Artikel meine Gedanken zu diesem Thema in Bezug auf das Individuum und die finanzielle Freiheit darstellen.

Mindestlohn ist eine politische Diskussion, die gerne für populistische Zwecken missbraucht wird, um die Stimmen der Geringverdiener zu bekommen. Es ist eigentlich eine Frage der Volkswirtschaftlehre. Keiner würde im VWL-Studium die Klausuren bestehen können, wenn er denken würde, dass Mindestlohn gut für die Wirtschaft sei.

In einer Marktwirtschaft werden die Produktpreise vom Markt nach Angebot und Nachfrage bestimmt. Keiner würde einen Mindestpreis für Brötchen festsetzen, weil 25 cent für ein Brötchen nicht genug ist. Im Prinzip werden die Löhne ähnlich bestimmt, obwohl in manchen Länder wie Deutschland die Tarifverhandlungen in einigen Berufen die Löhne regulieren. Ärzte verdienen mehr, weil es eine hohe Nachfrage gibt (wir brauchen immer mehr Ärzte) und das Angebot (qualifizierte Fachkraft) nicht groß genug ist.

Also, die Friseurin in Buxtehude verdient 5€/Stunde, nicht weil der böse Salonbesitzer ihr keinen höheren Lohn zahlen will, sondern weil ein Preis für einen Haarschnitt vom Markt bestimmt wird. Um in dem Salon lukrativ zu wirtschaften, werden die Löhne entsprechend dem Markt (Anzahl von Friseuren in Buxtehude) bestimmt.

Was passiert denn, wenn wir für Friseure 8€/Stunde Mindestlohn festsetzen? Manche Salons werden schließen, weil sie nicht mehr genug Geld verdienen. Die Preise für einen Haarschnitt werden steigen (Verbraucher werden unglücklich. Siehe Beispiel: Strompreise), viele Friseure werden jetzt arbeitslos (hochgestuft auf Hartz 4) und die Schwarzarbeit steigt (viele von uns kennen jemanden, der zu Hause günstig Haare schneidet, oder?). Dasselbe wird in anderen Industrien auch passieren. Fabriken werden nach Polen oder China verlagert, Jobs gehen verloren, die Arbeitslosigkeit steigt. Das ist nicht meine Meinung, sondern das, was die Professoren in der VWL lehren.

Quelle: http://www.bvb-forum.de/index.php?id=54726

Eigentlich ist mein Hauptpunkt in Bezug auf finanzielle Freiheit aber etwas anderes. Warum muss ich als gesunder und fähiger Mensch hoffen, dass die Politiker mein Einkommen erhöhen? Essen für sich und seine Familie zu besorgen (im Kurze Geld zu verdienen), ist eine Hauptaufgabe eines Menschen. Warum gebe ich hier, als gesunder und fähiger Mensch, meine Verantwortung an jemand anderen ab? Warum kann ich mein Einkommen nicht selber erhöhen?

Wir befinden uns in Deutschland glücklicherweise wirtschaftlich in einem der besten Länder der Welt. Die Unternehmen schreien nach Fachkräften. Die Arbeitsplätze sind da, die Schulen für Ausbildung und die Universitäten sind vorhanden, sogar Studienplätze mancher Fachrichtungen sind nicht besetzt! Warum muss ich mich in so einer glücklichen Lage mit 5€/Stunde Lohn beglücken? Es gibt z.B. die Möglichkeit, dass die Geringverdiener neue Fähigkeiten erwerben, um ihr Einkommen zu erhöhen. Der Staat bietet jegliche Hilfe an!

Ich verstehe es manchmal nicht. Warum wollen so viele Leute immer noch eine Friseurausbildung machen, wenn sie wissen, dass sie hier keine gute Zukunft haben werden? Warum machen sie keine Elektrikerausbildung? Warum studiert ein Elektriker nach ein paar Berufsjahren zusätzlich Elektrotechnik nicht? Warum lernt ein Staplerfahrer nicht, wie man Stapler repariert oder entwickelt? Es mag sein, dass Fähigkeiten limitiert sind und nicht jeder die gleichen Gelegenheiten im Leben bekommt. Es gibt aber in diesem Land genug Freiheiten und Möglichkeiten, wie man sein Einkommen erhöhen kann. Das kann ich definitiv sagen.

Die Arbeitnehmer werden in der Marktwirtschaft nicht nach ihrem Einkommensbedarf, sondern nach ihrer Wertschöpfung bezahlt. Der Weg zum „höheren Einkommen“ ist deshalb nicht, Mindestlöhne durch Politiker festzusetzen, sondern mehr Wertschöpfung zu schaffen und damit mehr zu verdienen.

Ich betone oft, dass die Menschen die Verantwortung selber übernehmen müssen, wenn sie finanzielle Freiheit erreichen möchten („Finanzielle Freiheit ist die beste Altersvorsorge“). Das aktive Einkommen ist eine der Hauptquellen für den Vermögensaufbau („Net Cashflow maximieren“). Hier müssen Sie auch die Verantwortung selber übernehmen und Wege suchen, wie Sie Ihr aktives Einkommen erhöhen können.

Donnerstag, 14. März 2013

Kinder in der Straßenbahn und deren Umgang mit Geld


“Three groups spend other people's money: children, thieves, politicians. All three need supervision.“ – Dick Armey

Ich fahre jeden morgen ein paar Haltestellen mit der Straßenbahn. Viele Schüler nehmen dieselbe Bahn wie ich, die auf ihrem Weg zur Schule sind. Diese Schulkinder scheinen mir aus wohlhabende Familien zu stammen. Ich habe zwei interessante Beobachtungen über diese Kinder:
  • Viele haben Smartphones, einige sogar das neueste IPhone 5.
  • Sie tragen ausschließlich Markenklamotten, teure Schuhen und Jacken von Jack Wolfskin.
Ich frage mich immer: Wieso kauft man seinem Kind Markenklamotten und teure Elektroartikel? Sind die Kinder damit glücklicher? Wozu hat ein Zehnjähriger eine 150 € teure Outdoorjacke für den Weg zur Schule, die ihm in einem Jahr nicht mehr passen wird? Geht er durch Schnee und Urwald? Ist es wohl gut oder schlecht für ein Kind, wenn es teure Objekte einfach von seinen Eltern zur Verfügung gestellt bekommt?

Ich vermute, dass die Eltern es machen, damit sie sich als „gute Eltern“ fühlen können. Oder sie machen vielleicht einen kleinen Wettkampf mit anderen Eltern: „Wer gibt das meiste Geld für seine Kinder aus?“ Als ich ein Kind war, hatte ich keine teuren Markenklamotten. Mir fehlte eigentlich diesbezüglich nichts. Viele Spielzeuge hatte ich auch nicht. Ich lernte deswegen den Wert von jedem einzelnen Spielzeug, das ich hatte, zu schätzen. Ich habe mich über neue Spielzeuge sehr gefreut, weil sie selten waren, und habe mich um sie sehr gekümmert. Wenn ich jetzt die Kinder bei Saturn mit ihren Eltern sehe, die ein Playstation-Spiel nach dem anderen (sie kosten über 60€) in den Warenkorb legen, schüttele ich den Kopf.


Ich bin kein Erziehungsexperte und habe selber noch keine Kinder. Hierfür braucht man aber nur einen gesunden Menschenverstand. Ich bin der Meinung, dass es für die Kinder und für den Haushalt nicht gut ist, so viel unnötiges Geld für die Kinder auszugeben. Es ist vielleicht gut gemeint, bringt aber das erwartete Ergebnis nicht. Die Kinder werden damit nicht glücklicher. Sie lernen sogar den falschen Umgang mit Geld aus erster Hand direkt von ihren eigenen Eltern. Sie lernen den Wert des verdienten Geldes nicht zu schätzen. Diese Kinder, die so erzogen werden, geben später ihr ganzes Einkommen aus und sparen nicht, wenn sie selber erwachsen sind. Es gibt Menschen, die Ende zwanzig sind und immer noch finanzielle Unterstützung von ihren Eltern bekommen. Wenn man für seine Kinder zusätzlich Geld ausgeben möchte, soll man lieber in die Ausbildung des Kindes investieren. 

Zurück zu meinen Mitfahrern in der Straßenbahn; es tut mir wirklich leid für diese Kinder. Ihre Eltern wissen nicht, was sie falsch machen. Diese Kinder werden es schwer haben, ein Bewusstsein für Finanzen zu entwickeln. Den Wert des Geldes zu verstehen und das Wissen für finanzielle Freiheit aufzubauen wird nicht einfach, wenn man jahrelang von seinen Eltern das Falsche gelernt hat. Die falschen Denkweisen werden in den Köpfen einprogrammiert. Diese Denkstruktur muss die Person nachher aufbrechen und ein Bewusstsein selber entwickeln.

Ich bin der Meinung, dass es eine wichtige Aufgabe für die Eltern ist, den Kindern den richtigen Umgang mit Geld zu beizubringen. Der beste Weg hier ist, selber ein Vorbild zu sein. Das geschieht nicht dadurch, dass man den Kinder teure Klamotten  und Smartphones schenkt, sondern dadurch, dass man als Vorbild zeigt, wie man mit Geld umgehen soll. Das ist das beste Geschenk für das Kind.


Montag, 11. März 2013

Flugpreise als Bestandteil von Reisekosten


"Reisen ist die angenehmste, unpraktischste und kostspieligste Art des Belehrens - weshalb es auch die Engländer zu ihrer Spezialität gemacht haben." - Englisches Sprichwort

Ich verbringe gerne meinen Urlaub mit Reisen in andere Städte und Länder. Neue Städte, andere Kulturen und interessante Orte entdecken ist eine meiner Leidenschaften. Dieses Hobby hat aber seinen Preis: Reisekosten.

In meiner Ausgabenanalyse für 2012 („Analysieren Sie Ihre Ausgaben“) habe ich festgestellt, dass die Reisekosten in den Top 3 der Gesamtausgaben liegen. Ich gehe hinsichtlich dieser Ausgaben wie immer mit der „goldenen Adler“-Mentalität vor. Wie kann ich hier Geld sparen, ohne auf den Spaß und die Urlaubsqualität zu verzichten?

Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Hauptquellen für Reisekosten:
  • Flugkosten
  • Übernachtungskosten

Ich mache generell keinen Pauschalurlaub, sondern plane den Urlaub gerne selber. Damit habe ich direkten Einfluss auf diese zwei Kostenarten. In diesem Artikel möchte ich über Flugkosten schreiben.

Flugpreise sind grundsätzlich unkalkulierbar. Die Fluggesellschaften haben ein komplexes Preisbildungssystem, das keiner versteht. Die Preise können sich innerhalb von Stunden stark ändern. Wie kann man hier Geld sparen?

Es ist schwierig aber möglich, wenn man die folgenden zwei Ansätze beachtet: Rechtzeitig buchen und gut recherchieren.


Flüge rechtzeitig buchen:

Das gilt auch für die Bahn. Eigentlich weiß das fast jeder und viele machen es trotzdem nicht. Spontanität im Privatenleben und mangelnde Flexibilität auf der Arbeit, seine Urlaubszeiten selbst zu bestimmen, sind die zwei Ursachen dafür, dass die Flüge bis kurz vor Reiseantritt nicht gebucht werden. Viele Menschen buchen sehr kurzfristig (innerhalb von vier Wochen vor der Reise) und zahlen mehr Geld für den Flug. Dieser Preis ist eigentlich für Geschäftsreisende gedacht, nicht für Urlauber. Ich reise auch öfters dienstlich und stelle immer wieder fest: Wenn ich rechtzeitig buche, spare ich bis zu 50% Flugkosten. 

Wie schafft man es, rechtzeitig zu buchen? Das ist eine Frage von Planung und Disziplin. Am besten bestimmt man am Anfang des Jahres die Haupturlaubsziele, sucht eine günstige Zeit und stimmt diese mit dem Reisepartner ab. Es ist Arbeit, die nicht dringend ist. Deshalb macht man das nicht vorzeitig. Sie müssen hier entschlossen mit Ihrem Reisepartner und Arbeitgeber sprechen, die Urlaubszeit bestimmen und buchen. Erledigt!

Flugpreise gut recherchieren:

Die Flugpreise sind sehr variabel. Es gibt Billigflieger, verschiedene Preiskategorien und eine Menge Internetportale, wo man sich die Preise ansehen und vergleichen kann. Was ich mit Erstaunen festgestellt habe: „Für den gleichen Flug gibt es ganz unterschiedliche Preise.“ Sogar der Preis bei der Webseite der Fluggesellschaft ist meist höher als der Preis der Vergleichsportale und Agenturen.

Der Trick: Wenn man Flüge für zwei Personen statt für eine Person buchen möchte, ist der Preis oft mehr als das Doppelte! Zwei Einzelbuchungen sind manchmal günstiger. Diese Methode ist vielleicht ein Ansatzpunkt für die Verbraucherzentrale. Auf jeden Fall lohnt es sich, ein bisschen Zeit zu investieren und die Flugpreise zu recherchieren. Ich konnte mit 30-minütigem Aufwand 120 € für einen Flug nach Kairo sparen. Als Stundenlohn wäre das eine nette Summe („Wie man sich ohneNebenjob einen Stundenlohn schafft“).

Urlaub ist wichtig für viele Menschen und es ist nicht sinnvoll, auf Urlaub zu verzichten um Geld zu sparen. Es ist aber möglich, die Urlaubskosten zu reduzieren, ohne dass dies Einfluss auf die Urlaubsqualität hat. Mit ein bisschen Recherche und Planung können Sie die Flugkosten von Ihrem Urlaub einigermaßen reduzieren.


Donnerstag, 7. März 2013

Was macht man mit viel Geld?


“Retirement is the ugliest word in the language.” - Ernest Hemingway

Wenn Ihr passives Einkommen Ihre Ausgaben decken kann, sind Sie finanziell frei („Was ist finanzielle Freiheit?“). Was würden Sie mit Ihrem Leben machen, wenn Sie finanzielle Freiheit erreicht haben? Zu Hause sitzen und nichts tun?

Finanzielle Freiheit heißt für mich nicht „früher Rentner werden“. Viele reiche Menschen arbeiten immer noch, weil Sie es mögen. Sie machen entweder Ihren Job weiter, weil er für sie eine Leidenschaft ist. Oder sie verwenden ihre Zeit und ihr Geld für Philanthropie oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Wie gesagt, man muss nicht unbedingt wie ein Rentner leben, wenn man finanziell frei ist. Die finanzielle Freiheit gibt Ihnen aber die Wahl, dies zu tun.

Sie müssen nicht unbedingt aufhören zu arbeiten. Sie können tun, was Sie wollen. Es wird dann möglich, weniger zu arbeiten, zum Beispiel drei oder vier Tage in der Woche. Sie können nur halbtags arbeiten und den Rest der Zeit mit Ihrer Familie verbringen. Eine andere Option ist, gar nicht zu arbeiten und sich Ihrer Leidenschaft wie zum Beispiel Ihres Hobbys oder wohltätigen Tätigkeiten zu widmen. Ggf. können Sie ein Sabbatjahr nehmen und die Welt bereisen.


Genug Geld durch passives Einkommen für Ihre Ausgaben zu haben, gibt Ihnen die Wahl, die Option und die Freiheit, mit Ihrer Zeit zu machen, was Sie wollen. Der Konzept von Arbeit ändert sich in jeder Hinsicht. Sie werden nicht mehr verpflichtet sein zu arbeiten, um Ihre Ausgaben zu decken. Eine Definition von Arbeit ist: „Die Tätigkeiten, die man machen muss, ohne daran Vergnügen zu haben“. Wäsche waschen ist laut dieser Definition auch “Arbeit“. Wenn die Arbeit Ihnen Spaß macht und Sie Ihre Aufgaben öfter mit Leidenschaft erledigen, können Sie ruhig weiter arbeiten. Das gute daran ist für finanziell freie Menschen, dass Sie sich darüber bewusst sind, diese Freiheit zu haben.

Meiner Meinung nach ist das ein starkes Lebensziel, das einige Menschen erstreben. Ich habe großen Respekt vor diesen Menschen, den anderen goldenen Adlern.

Wenn Ihnen die Motivation fehlt, finanziell frei zu werden, lassen Sie uns eine Gedankenübung machen.

Übung: Lassen Sie uns annehmen, dass Sie ab morgen jeden Monat 5.000 € Netto auf das Konto überwiesen bekommen, ohne dass Sie arbeiten müssen. Dieses Geld wird jährlich um die Inflationsrate erhöht und bis zum Ende Ihres Lebens bezahlt. Nennen Sie fünf Dinge, die Sie machen würden.

Fertig? Jetzt zum zweiten Teil der Übung: Was sind die Gründe, aus denen Sie diese fünf Dinge in Ihrer heutigen Situation nicht machen?

Ich vermute, die Antwort auf die zweite Frage ist in den meisten Fällen fehlendes Geld und fehlende Zeit. Finanzielle Freiheit ermöglicht Ihnen die nötige Zeit und das nötige Geld, um Ihre Träume zu verwirklichen. Ist das nicht eine gute Motivation für finanzielle Freiheit?


Montag, 4. März 2013

Schmeckt der teure Wein wirklich besser?


“Drinking good wine with good food in good company is one of life’s most civilized pleasures.” -Michael Broadbent

Kürzlich war ich in der Lebensmittelabteilung von Galeria Kaufhof. Ich finde, eine Stunde hier spazieren zu gehen und die Käufer zu beobachten, ergibt genug Material für einen Artikel über das Sparen. Eine interessante Beobachtung habe ich in der Weinabteilung gemacht:

Wie Sie auf dem Foto unten sehen, gab es in der Werbung eine Flasche Wein für 59,99 €, also sogar 10 € günstiger als der alte Preis. Ich dachte: „Wer kauft denn eine Flasche Wein für 60 €?“ Innerhalb weniger Minuten hat ein älterer Herr eine Flasche von diesem Wein gekauft (Ich hoffe, er hat hierzu nicht meine Beiträge zur Rentenversicherung benutzt).



Schmeckt eigentlich der 60 €-Wein besser als Wein für 5 €, 10 € oder 20 €? Was rechtfertigt diesen Preisunterschied? Wenn ich ein Glas von einem 60€-Wein trinke, bin ich dann 6-mal so betrunken oder 6-mal so glücklich wie mit 10 €-Wein?

Ich würde nie eine Flasche Wein für 60 € kaufen. Ich habe auch keinen so feinen Gaumen und merke den Unterschied zwischen 6 €- und 15 €-Wein nicht. Den Unterschied zwischen 3 €- und 6 €-Wein merke ich aber schon. Deshalb habe ich zu dem Thema ein bisschen recherchiert.

Richard Wiseman, ein britischer Psychologe, hat ein Experiment mit 578 Besuchern der Edinburgh Science Fair gemacht. Er hat diese Tester unterschiedliche Paare von Weinen je nach Herkunft probieren lassen, zum Beispiel einen günstigen (für weniger als 10 £) und einen teuren (für mehr als 10 £) Burgunder. Alle Weine, die in diesem Experiment getrunken wurden, kosteten zwischen 3,50 £ und 10 £. Die Tester sollten sagen, welcher Wein ihnen besser schmeckt und teurer ist. Die 578 Tester konnten nur zu 50% richtig beantworten, welcher Wein der Teurere ist. Also purer Zufall!!

In einer anderen Studie in den USA mit 6000 Blindtestern hat der Forscher Evan Goldstein folgendes festgestellt: „Unsere Erkenntnis ist, dass die Personen, die den Preis des Weins nicht kennen, den teuren Wein nicht mehr genossen haben als den günstigen“.

Diese wissenschaftlichen Studien haben meine Vermutung bestätigt. Der 60 €-Wein ist vermutlich nicht besser als der 10 €-Wein. Wenn die Menschen aber wissen, dass ein Wein teuer ist, denken Sie, dass er besser schmecken muss. Ich denke, dass ich ein bewusster Käufer bin und diesen Verkaufsfallen der Supermärkte nicht zum Opfer fallen werde.

Geld sparen ist wichtig für den Vermögensaufbau. Ebenso ist es auch wichtig, das Leben zu geniessen. Ich sage immer wieder, dass für mich sparsam sein nicht ist, sich tot zu sparen, sondern clever zu sparen. Ich empfehle nicht, dass Sie keinen Wein trinken oder den sauren 3 €-Wein kaufen sollen. Ich würde aber vorschlagen, dass Sie Ihren Wein mit finanziellem Bewusstsein kaufen, Ihren Wein schön geniessen und damit Geld sparen.