Donnerstag, 29. September 2016

Kredithaie: Abzocke bei Privatkrediten

Heute möchte ich einen Gastbeitrag über Privatkrediten veröffentlichen. 

Wer dringend Geld benötigt, läuft oft Gefahr, Opfer eines Kredithais zu werden. Denn die unseriösen Anbieter privater Darlehen erkennen schnell, wer leichte Beute ist.

Der bevorzugte Lebensraum der räuberischen Spezies, die zur Beitreibung fälliger Raten mitunter sogar vor Gewaltandrohung nicht zurückschreckt, ist das Internet: Dort gibt sie sich mithilfe professionell wirkender Webseiten den Anschein der Seriosität.

Außerdem kann der finanziell in Bedrängnis Geratene ihr auch über Postwurfsendungen begegnen, die er in seinem Briefkasten vorfindet.

Woran man unseriöse Kreditanbieter erkennt


Auffälligstes Merkmal von Abzocker-Angeboten ist ihre marktschreierische Sprache: Der Werbende verspricht mit blumigen Worten viel, nennt aber keine konkreten Vertragsbedingungen.

Der unter Druck stehende Kredit-Interessent bekommt dadurch das Gefühl, den benötigten Geldbetrag fast zum Nulltarif zu bekommen.

Unseriöse Kredit-Angebote erkennt man außerdem daran, dass die Kreditgeber nicht bei der deutschen Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) eingetragen sind: Ehrliche Geschäftsleute haben meist einen entsprechenden Vermerk in den AGB oder im Impressum ihrer Webseite.

Mitunter sind allerdings auch Kreditvermittler mit Banklizenz mit unseriösen Machenschaften unterwegs.

Da zu hohe Zinssätze sittenwidrig sind, der Gesetzgeber aber nicht genau definiert hat, ab welchem Prozentsatz die Sittenwidrigkeit beginnt, sollte der Kreditsuchende besonders vorsichtig sein, wenn der Anbieter einen Zinssatz von wesentlich mehr als 12 Prozent ansetzt. Effektivzinssätze von mehr als 30 % sind für derartige Verträge nichts Seltenes.

 Bei Krediten ohne Schufa empfiehlt es sich, den Kreditgeber ebenfalls genau unter die Lupe zu nehmen. Denn Menschen mit schlechter Bonität sind in einer besonders schlimmen Situation, da sie schon von diversen Banken Absagen erhalten haben.

Doch ist nicht jeder Anbieter schufafreier Kredite automatisch ein Kredithai: Schweizer Banken beispielsweise haben keinen Zugriff auf die Schufa-Dateien und schützen sich vor eventuellen Zahlungsausfällen, indem sie höhere Zinssätze und Sicherheiten verlangen.

Worauf der Kreditsuchende ebenfalls achten sollte


Personen, die auf der Suche nach einem seriösen Privatkredit sind, sollten von dem vermeintlich lukrativen Angebot Abstand nehmen, wenn

- Vorauszahlungen verlangt werden
- weitere Verträge (meist Lebens- oder Haftpflichtversicherungen) abzuschließen sind
- die Verzugszinsen extrem hoch sind.

Erwartet der Anbieter den Ausgleich von Auslagen, Vermittlungs- und Bearbeitungsgebühren schon im Voraus oder soll der Antragsteller für weitere Informationen eine teure Hotline-Nummer anrufen, sollte man die Finger davon lassen: Die "Kreditvermittler" verdienen ihr Geld nämlich mit den Nebenkosten und den Gebühren für die teuren Anrufe.

Auch die kostenpflichtige Zusendung weiterer Kreditunterlagen erhöht das Einkommen der Kriminellen.

Eine beliebte Methode der Kredithaie besteht darin, mit den Kreditsuchenden Hausbesuche auszumachen und sich dann zusätzliche Verträge unterzeichnen zu lassen, die angeblich den Kredit besichern und die Aussicht auf eine Kreditzusage erhöhen.

Hat der Kunde sie unterschrieben, erhält er das Darlehen trotzdem nicht. Da die Absage zu spät erfolgt, kann er die Verträge nicht mehr kündigen und steht letztendlich mit noch höheren Schulden da. In anderen Fällen sind die Verträge nutzlos.

Alternativen zu unseriösen Kreditangeboten


Verbraucher, die ohnehin schon verschuldet sind, sollten es sich gut überlegen, noch mehr Schulden aufzuhäufen. Das gilt vor allem dann, wenn man mit dem Geld keine dringend erforderlichen Anschaffungen tätigen muss. Bei der Finanzierung der nächsten Urlaubsreise helfen notfalls auch die Verwandten. Bei ihnen ist man zudem vor Wucherzinsen sicher.

Wer keine schlechte Bonität hat, sollte versuchen, sich über Portale wie Auxmoney um einen Kredit von privat zu bewerben. Für diese Darlehen fallen nur geringe Gebühren an. Allerdings benötigt man mitunter recht viele Argumente, um die privaten Geldgeber von der Sinnhaftigkeit seines Vorhabens zu überzeugen.

Dienstag, 20. September 2016

Ikigai - wo liegen meine Stärken

Wie kann ich mein Ikigai finden? Zuerst möchte ich die folgenden zwei Fragen selbst beantworten:
  • Was mache ich gut?
  • Was mache ich gerne?

Man kann die Antworten meistens  nicht so schnell finden. Wer Schiewierigkeiten hat, fragt einfach Familie und Freunde. Deren ehrliche Antwort wird extrem helfen.


Was mache ich gut?


Dies ist die Frage nach meinen Stärken. Ich habe vor einiger Zeit das Buch „Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt!“ gelesen. In diesem Buch befindet sich ein Fragebogen, der dabei hilft, die eigenen Stärken laut einiger Kategorien herauszufinden.

Hier sind meine Stärken nach dem Gallup-Prinzip:

Analytik, Fokus, Wissbegierde, Bedeutsamkeit, Disziplin.

Viele dieser Begriffe treffen tatsächlich auf mich zu.

Analytik: Ich war seit meiner Kindheit analytisch stark. Das war einer der Gründe, warum ich Elektrotechnik studiert habe. Ich bin gut mit Zahlen, Excel, Programmieren, logischem Denken, usw.
Fokus: Ich habe mehrere Lebensziele, die ich aufgeschrieben habe. Ich arbeite daran, meine Zeit so aufzuteilen, dass ich diese Ziele erreichen kann. Ich versuche, mich auf die wesentlichen Dinge zu fokussieren.
Wissbegierde: Ich lerne gerne. Ich mag es zu lesen, besonders Sachbücher. Ich denke, dass ich beim Selbstlernen mithilfe von Büchern, Onlinekursen, Youtube-Videos, Online-Recherchen, usw., relativ gut bin.
Bedeutsamkeit: Es war mir neu, dass Bedeutsamkeit für mich ein wichtiges Thema ist. Ich muss aber zugeben, dass ich gerne Anerkennung bekome und mich z.B. über positive Blogkommentare freue.
Disziplin: Ich mag Ordnung und Disziplin. Vielleicht liegt es daran, dass ich Sternzeichen Jungfrau bin. Ich denke, dass ich ziemlich systematisch arbeite. Ich strebe danach, Arbeitspunkte zu erledigen, früh aufzustehen, täglich meine Mailbox zu leeren, mein Gewichtziel zu erreichen, etc.

Wenn Du selbst eine solche Analyse gemacht hat, mache mit dem entsprechenden Input ein Brainstorming, um konkrete Tätigkeiten aufzulisten, die du gut machen kannst. Hier solltest du nicht versuchen, bescheiden zu sein. Jeder kann manche Dinge besser machen als der Durchschnittsmensch.

Dinge, die ich persönlich gut mache:

  • Technische Aufgaben
  • Tätigkeiten mit Zahlen (Excel, persönliche Finanzen, usw.)
  • Tätigkeiten mit Rechner/Programmieren
  • Internetrecherche
  • Detallierte Reiseplanung
  • Events unter Freunden organisieren
  • Ein neues Thema erforschen und schnell lernen
  • Praktische Lösungen für Probleme finden
  • Dran bleiben, trotz Schwierigkeiten mit einem Thema weitermachen
  • Neue, kreative Ideen für Projekten finden


Was mache ich gerne?


Diese Frage möchte ich unabhängig von meinem Beruf beantworten. Ich mache mir hierzu Gedanken, was ich als Kind gerne gemacht habe. Was habe ich in meiner Freizeit in den letzten 30 Jahren am häufigsten unternommen?

  • Internet surfen, lesen, recherchieren
  • Zeit mit komplizierten Computeranwendungen verbringen
  • Brettspiele, Computerspiele, selbst erfundene Spiele
  • Über Finanzen, Wirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, Self-Improvement, Zukunftstechnologien lesen
  • Automatische Lösungen entwickeln (Software, Excel-Makros, usw.), damit ich meine Produktivität erhöhen kann
  • Mein Wissen an Freunde/Kollegen weitergeben
  • Leute helfen, damit sie ihre Ziele erreichen können
  • Ergebnisse und Zahlen tracken und mehrmals checken
  • Dinge optimieren (Reisen, Ausgaben, Prozesse, usw..)
  • Lernen (Sprachen, Programmieren, Photoshop und co.)

Nächster Schritt: Zwei Ikigai-Elemente kombinieren


Die beiden Listen sind ziemlich lang geworden. Ich hoffe, dass ihr auch eine Menge Dinge gefunden habt, die ihr gut macht und die Spaß machen. Der nächste Schritt ist, die Tätigkeiten zu definieren, die sich auf dem Ikigai-Diagramm überschneiden.


Dazu wird eine weitere Session nötig sein, in der du dir viele Gedanken machen musst. Hier kann dir ein Freund oder Familienmitglied sehr helfen, neue Ideen zu entwickeln. Damit kannst du alles auflisten, was du im Leben machen könntest. Hierbei spielt Verdienst erstmal keine Rolle. Auch vorzeitige Ablehnung (Gedanke: Das wird nicht klappen) solltest du vorerst vermeiden.

Ich werde meine persönliche Liste in meinem nächsten Artikel veröffentlichen.

Samstag, 10. September 2016

Ikigai - finde, wofür es sich zu Leben lohnt

Ikigai ist ein Konzept aus Japan. Es bedeutet „Lebenssinn“. Nach dem Glauben der Japaner hat jeder Mensch ein solches „Ikigai“. Es ist der Grund, morgens aufzustehen. Ein Grund, das Leben zu genießen. Wie kann ich herausfinden, wofür es sich zu leben lohnt? Die Suche nach dem “Ikigai” braucht eine langwierige Selbsterforschung.  

Wie ich in meinem Artikel “Wie kann ich schneller finanziell frei werden” erwähnt habe, bin ich auf der Suche nach einem oder mehreren Nebeneinkommen, so dass ich schneller finanziell frei werden kann. 

Ich habe meinen Vollzeit-Job. Mit meinem aktiven Einkommen aus dieser Beschäftigung kann ich für mich und meine Familie sorgen, dazu noch sparen und mein Vermögen weiter aufbauen. Das Nebeneinkommen wird ein zusätzlicher Bonus sein. Das Gute daran ist: Ich kann frei auswählen, was ich tun möchte. Kein Chef, keine Vorgaben, kein Zwang, zeitlicher Druck oder Performance-Beurteilung.

Vor Kurzem bin ich auf das Konzept „Ikigai“ gestoßen. Ich denke, dass dies eine gute Gelegenheit ist, meine Suche nach einem Nebeneinkommen mit meinem Ikigai zu koppeln.

Was genau ist Ikigai?


Das Wort Ikigai setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: iki bedeutet Leben, und kai bezeichnet die Verwirklichung von etwas, das man erwartet oder sich erhofft hat. Im Endeffekt ist Ikigai der gemeinsame Nenner aus vier Bestandteilen:
  • Was du liebst
  • Was die Welt braucht
  • Was du gut machst
  • Wofür du bezahlt wirst

was ist ikigai

Ikigai ist die Mitte von diesen vieren. Wenn in deinem Leben eines dieser Elemente fehlt, vergeudest du dein Lebenspotenzial. Außerdem verpasst du die Möglichkeit, eine langes und glückliches Leben zu führen. Es gibt einige Gemeinschaften in der Welt, in denen alle Menschen viel länger leben als der Durchschnitt. In dem TED-Talk von Dan Buettner namens „Wie man bis zu 100 Jahre leben kann kann man dazu mehr erfahren. Ein wichiger Faktor hierbei ist Ikigai.

- Hast du dein Ikigai gefunden?
- Liebst du, was du machst?
- Braucht die Welt wirklich, was du machst?
- Bist du gut darin, was du machst?
- Wirst du dafür gut bezahlt?

Ich werde in meinem nächsten Artikel eine Selbsterforschung darüber anstellen, was mein Ikigai sein kann.

Zum weiterlesen -> Warum dieser Blog?

Mittwoch, 4. Mai 2016

Wie kann ich schneller finanziell frei werden?

„Financial freedom is available to those who learn about it and work for it.”  - Robert Kiyosaki

In letzter Zeit spiele ich oft mit dem Gedanken „schneller finanziell frei zu werden“. Laut meiner Prognose werde ich erst in 15 Jahren finanziell frei sein. Für mich klingt 15 Jahre verdammt lang! Heute bin ich 33 Jahre alt. In 15 Jahren werde ich 48 sein. Das ist eigentlich nicht so schlecht, immer noch 19 Jahre früher als das gesetzliche Rentenalter.

Meine Tochter Pia ist 2 Jahre alt und mein Sohn Robin 8 Monate. In 15 Jahren wird Pia 17 sein und Robin 16. Wie es aussieht, verpasse ich fast die ganze Jugend meiner Kinder. Mit einem Vollzeitberuf bin ich in der Woche mindestens 10 Stunden pro Tag nicht da. Dazu bin ich oft auf Geschäftsreisen, also wochenlang gar nicht zu Hause. Ich plane, diesen Sommer Elternzeit zu nehmen. Meiner Meinung nach ist das aber nicht genug. Ich verbringe leider viel zu wenig Zeit mit meinen Kindern.
Also muss etwas geschehen. Ich muss die finanzielle Freiheit schneller erreichen. Lassen Sie uns erneut die Grundsätze des Vermögensaufbaus betrachten. 

Man verdient Geld -> Man spart Geld -> Ersparnisse werden angelegt -> Vermögen wächst


Ich habe genug Artikel über Vermögensaufbau und Geld sparen geschrieben. Ich denke, dass ich eine solide Anlagestrategie habe, mit der ich langfristig gesehen eine sehr gute Rendite erreichen werde. Für noch höhere Renditen müsste ich noch mehr Risiken eingehen. Ich setze zur Zeit 90% meines Vermögens auf Aktien-ETFs. Ein höheres Risiko möchte ich nicht eingehen.

Bei meinen Ausgaben habe ich in den letzten Jahren vieles getan. Es gibt nicht mehr viel Luft nach unten. Mein Ansatz ist „klug sparen“ und nicht „geizig sparen“. Noch mehr sparen bedeutet für mich und meine Familie eine Verminderung der Lebensqualität. Zum Beispiel lohnt es sich nicht, Fleisch vom Discounter anstatt vom Metzger zu kaufen.

Zum Glück gibt es eine weitere Option, mein Vermögenswachstum zu beschleunigen: Mehr verdienen.

So einfach ist das aber für mich leider nicht. Ich bin Angestellter und habe ein festes Gehalt. Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten Jahren überdurchschnittliche Gehaltserhöhungen bekommen habe. Ich erreiche aber langsam die obere Grenze meiner Gehaltsstufe. Eine Chance zur Beförderung besteht zur Zeit kaum. Es gibt  wenige Posten und viele Kandidaten. Ein Firmenwechsel ist auch keine gute Option und außerdem schwer realisierbar. 

All das klingt vielleicht hoffnungslos, ist es aber ehrlich gesagt nicht. Es gibt immer einen Weg. Ich lebe zum Glück in Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt. Hier ist „das Land der Möglichkeiten“,  die Flüchtlinge kommen hierher nicht ohne Grund. Es gibt zahlreiche Wege, über die man mehr Geld verdienen kann. Ich bin der Meinung, dass man mit Fleiß, Kreativität und Handlung die Mehrheit seiner Ziele erreichen kann.

Der Schlüsselwort für mich ist „Nebeneinkommen“. Die Möglichkeiten für einen Nebenverdienst und einige meiner Ideen möchte ich meinen Lesern in den nächsten Artikeln mitteilen.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Gute Schulden, schlechte Schulden

„I use debt to buy assets. Most people use debt to buy toys and liabilities”. –Robert Kiyosaki
In diesem Blog geht es hauptsächlich darum, Geld zu sparen und anzulegen, um  seine finanziellen Ziele zu erreichen. Bevor man mit dem Vermögensaufbau anfangen kann, gibt es eine wichtige Voraussetzung: Man darf keine Schulden haben. Schulden sind im Prinzip negatives Vermögen und verursachen durch die zu zahlenden Zinsen einen negativen Cashflow.

Es war eine kleine Überraschung für mich herauszufinden, wie viele Leute Schulden haben. Die meisten Leute, die ich kenne, sind junge Arbeitnehmer zwischen 25 und 40 Jahren. Ich unterhalte mich oft mit ihnen darüber, ob sie Geld sparen, wo sie ihr Geld anlegen, was sie mit ihrem Weihnachtsgeld machen. Oft höre ich die Antwort: „Ich muss meine Schulden zurückzahlen“ oder „Ich muss mein Haus abbezahlen“.

Ich bin stolz darauf, dass ich keine Schulden habe und dass ich damit sehr ruhig schlafen kann. Meine letzte Schulden habe ich vor sieben Jahren zurückbezahlt und sofort mit meinem Vermögensaufbau angefangen. Diese Denkweise kommt wahrscheinlich aus meiner Kindzeit und durch meine Eltern. Mein Vater war auch so ein Anti-Schulden-Typ. Er hatte unsere Wohnung mit 100% Eigenkapital finanziert.

In letzter Zeit bin ich ein bisschen hinsichtlich meiner Überzeugungen im Leben und stelle mir die Frage, ob es tatsächlich richtig ist, was ich glaube. Meine Eltern, meine Freunde, das Schulsystem, die Medien und die Bücher, die ich lese, haben meine Gedanken viel stärker beinflusst als ich mir bewusst bin. Mein Glaube ist: „Ich vermeide Schulden auf alle Fälle. Schulden sind böse“. Ist dieser Gedanke immer richtig? Sind Schulden wirklich immer schlecht für die Menschen? 

Wenn ich ein bisschen überlege, komme ich zu dieser Schlussfolgerung: „Es kommt drauf an“. Wie viele Zinsen muss man für seine Schulden zahlen? Wofür wird das Geld eingesetzt? Die Antworten zu diesen Fragen bestimmen, ob die Schulden gut oder schlecht sind.


Die guten Schulden                     

Schulden sind gut, wenn sie einen positiven Cashflow verursachen. Wenn der Schuldner irgendwie eine positive Rendite oder zusätzliche Einnahmen generieren kann, sind die Schulden gut für ihn. Ein gutes Beispiel sind die Schulden für ein Studium oder eine Weiterbildung. Wenn man mit einem schuldenfinanzierten Diplom einen hochbezahlten Job ergattern kann, ist es ein positives Geschäft. Wenn man mit einem Kredit eine Immobilie kaufen kann, die ein niedriges Kaufpreis-Miete-Verhältnis halt, ist es ebenfalls ein positives Geschäft. Viele Unternehmen nehmen Kredite auf, weil sie mit diesem Geld mehr Gewinn erwirtschaften können als die Zinsen, die sie auf die Kredite zahlen.

Die schlechten Schulden

Die meisten Schulden, die man für Konsumausgaben aufnimmt, sind meiner Meinung nach schlecht. Konsum auf Kredit ist eine der größten Krankheiten der Volkswirtschaften. Konsum auf Pump treibt die Konjunktur an, schafft Arbeitsplätze und erhöht die Steuereinnahmen. Der Nachteil für den Schuldner ist aber sehr groß. Besonders in den USA und in vielen Schwellenländern sind die Menschen so überschuldet, dass sie ihre Schulden mit neuen Schulden zurückzahlen müssen.

Zinsen beachten

Wenn Sie ein Kredit benötigen, um Ihre Ziele zu erreichen, sollten Sie sich auf eine sehr wichtige Zahl konzentieren: Die Zinsen!

Als Anleger versuche ich, meine Rendite zu erhöhen, damit mein Vermögen schneller wächst. Als Schuldner würde ich versuchen, die Zinsen so minimieren, dass meine Schulden so langsam wie möglich wachsen. Sie müssen auf jeden Fall versuchen, die Effektivzinsen pro Jahr zu reduzieren. Gehen Sie nicht sofort zu Ihrer Hausbank und nehmen einen Kredit auf. Ähnlich wie beim Kauf von Unterhaltungselektronik hilft Ihnen hier ein schneller Online-Vergleich. Kreditvergleichsportale wie smava.de können Ihnen helfen, ein günstigeres Angebot zu finden. Achten Sie auf jeden Fall auf die Produktdetails und die Konditionen.

Donnerstag, 26. November 2015

Risikobereitschaft und Erfolg

“Pearls don’t lie on the seashore. If you want one, you must dive for it.” - Chinese proverb

Warum sind manche Leute erfolgreicher als andere? Es gibt tausende von Bücher und Studien über die Faktoren, die zum Erfolg führen. In meinem letzten Artikel habe ich über die Beziehung zwischen Risiko und Rendite geschrieben. Der Sache „Risiken eingehen“ oder „Risikobereitschaft“ möchte ich in diesem Artikel nachgehen.

Bei den Geldanlagen sagt man oft, dass hohe Rendite mit hoher Risikobereitschaft verbunden ist. Gilt dieser Spruch nur für Geldanlagen? Gibt es eine Beziehung zwischen Risikobereitschaft und Erfolg?

Erfolg ist für mich nicht nur hohe Rendite mit meiner Geldanlage, sondern auch das Erreichen der Ziele und Resultate in meinem Leben. Oft ist Erfolg für die Menschen das Streben nach etwas, das man noch nicht hat. Risikobereitschaft ist für mich nicht nur Investieren in Aktien-ETFs, sondern auch Handeln, die eigene Komfortzone verlassen, die Bereitschaft, etwas zu tun, vor dem andere sich scheuen.

Zwei Junggesellen auf einer Party

David und Marco sind zwei Junggesellen, die an einem Freitag Abend zu einer Party gehen. Die beiden möchten an diesem Abend ein Mädchen kennenlernen, mit dem sie gerne eine Beziehung anfangen würden (Erfolg = Mädchen kennenlernen). Sie kennen noch niemanden auf dieser Party. Was ist der beste Weg, damit David und Marco ihr Ziel erreichen? Klar, Mädchen ansprechen.

Es ist einfacher gesagt als getan. David ist eigentlich sehr introvertiert und redet ungern mit Unbekannten. Er wird sehr nervös, wenn er sich einem hübschen Mädchen annähert. Wenn ein Mädchen ihn ablehnen würde (Risiko), würde er sich sehr wertlos fühlen. Das Gefühl möchte er nicht haben. Deshalb bleibt er lieber ruhig in seiner Ecke, hört die Musik, guckt die Leute an, aber spricht mit keinem unbekannten Mädel. Am Ende des Abends ist er kein Risiko eingegangen, hat dafür auch kein Mädchen kennengelernt. 

Marco ist auch schüchtern, möchte aber unbedingt eine Freundin haben. Er weiß, dass er eventuell abgelehnt wird, wenn er ein Mädchen anspricht. Er hat aber keine andere Möglichkeit. Also trinkt er ein paar Kölsch und spricht während des Abends mehrere Mädels an. Nach einem erfolglosen Start wird er lockerer und selbstbewusster. Es war doch nicht so schlimm, wie er gedacht hat. Die unbekannten Leute beißen nicht. Das Verlassen seiner Komfortzone lohnt sich, als er in der Mitte des Abends die nette Julia kennenlernt. Ein paar Wochen später sind Marco und Julia ein Paar.


Was ist der Unterschied zwischen David und Marco? Wer ist erfolgreicher? Wer von ihnen wird mit seiner Einstellung seine Ziele im Leben einfacher erreichen?

Warum sind Unternehmer reicher?

Der Erfolg liegt am Ende des wenig befahrenen Wegs. Die meisten Menschen nehmen aber normalerweise den sicheren Weg. Angst von Ablehnung, Angst von Versagen und Angst von Erfolg sind einige Gründe, warum die meisten Menschen ihren sicheren Weg nicht verlassen möchten.


Die Beziehung zwischen Risiko und Rendite zeigt sich auch, wenn die Menschen den sicheren Weg nehmen. Warum verdient ein Unternehmer mehr als ein Angestellter? Warum muss ein Arbeitnehmer zwischen einen sicheren Job und einem hohen Gehalt wählen? Warum verdient man in provisionsbasierten Berufen mehr als in Berufen mit festem Lohn?

Eine Antwort auf diese Fragen ist die Risikobereitschaft und die Anzahl der Leute, die das Risiko eingehen. Es ist genauso bei Geldanlagen: wer die Risikobereitschaft mitbringt, muss im Durchschnitt mehr verdienen als derjenige, der den sicheren Weg nimmt. Wer Risiken eingeht, kann natürlich möglicherweise scheitern. Die Risikobereitschaft muss aber irgendwie belohnt werden. Sonst würde es keiner machen.

Andersherum wird die Belohnung für den sicheren Weg (sichere Arbeit) niedriger sein. Sonst würden alle Menschen sichere und lukrative Berufe ausüben wollen. In einer funktionierenden Marktwirtschaft herrschen diese Regeln. Wenn diese gestört wird, endet es meist unglücklich für die Menschen (ein Beispiel: alle Beamten in Griechenland verdienen sehr viel und haben sehr hohe Pensionsansprüche. Beamte werden war der beste Karriereweg).

Circa 90% der Gründungen in den USA scheitern innerhalb von fünf Jahren. Die überlebenden Firmen aber schaffen Wertschöpfung und bringen den Gründern Reichtum. Schauen Sie sich mal die reichsten Menschen der Welt und von Deutschland an. Welche von denen sind Arbeitnehmer und haben eine Festanstellung?

Risikobereitschaft bei Geldanlagen

Es ist mir sehr wichtig, dass meine Leser die Beziehung zwischen Risiko und Rendite bei Geldanlagen verstehen. Mit diesem Wissen sind Sie im Leben einen Schritt weiter. Sie werden keinem Verkäufer glauben, wenn er Ihnen eine sichere Geldanlage mit hoher Rendite verspricht (Hallo, sogenannte Bankberater!). Sie werden auch in Ihrem Leben einige Risiken eingehen müssen, wenn Sie erfolgreicher sein möchten.

Also sprechen Sie das Mädchen an, schreiben Sie die Bewerbung, gründen Sie nebenberuflich Ihre Firma, probieren Sie das neue Hobby, legen Sie einen Teil Ihres Geldes in Aktien-ETFs an und verlassen Sie Ihre Komfortzone.

Dienstag, 17. November 2015

Die Beziehung zwischen Risiko und Rendite

"How many millionaires do you know who have become wealthy by investing in savings accounts? I rest my case." - Robert G. Allen
Wenn ein Anleger die richtigen Entscheidungen für seine Geldanlage treffen möchte, muss er unbedingt verstehen, wie die Beziehung zwischen Risiko und Rendite funktioniert. Ich habe den Eindruck, dass viele unerfahrene Anleger und Sparer nicht wissen, warum es höhere Renditen (Überrendite) überhaupt gibt.

Folgender Grundsatz gilt in der Finanzwelt: Ohne Risiko gibt es keine hohe Renditen. Das sogennante „Magische Dreick der Vermögensanlage“ wird oft in der Finanzberatung eingesetzt. Eine Überrendite ist einfach die Belohnung für die Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen.
Ich möchte ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben geben.

Fall #1: Sie haben zwei Schulfreunde, Paul und Olaf, die sich von Ihnen Geld ausleihen möchten. Paul ist Arzt und Familienvater, er wohnt fünf Minuten entfernt von Ihnen. Sie kennen seine Eltern auch, die auch in Ihrer Gemeinde wohnen. Paul braucht 10.000 € für die dringende Reparatur seines Dienstwagens und verspricht, das Geld innerhalb von einem Jahr zurückzuzahlen.

Olaf ist Junggeselle und zur Zeit arbeitslos. Sie sind mit ihm nicht mehr eng befreundet, weil er sein Studium abgebrochen und viele Jahre die Welt bereist hat. Olaf braucht 10.000 € für seine Unternehmensgründung und verspricht, das Geld innerhalb von einem Jahr zurückzuzahlen.

Beide haben sich bereit erklärt, Ihnen den Tageszinssatz von 1% als Entschädigung zu zahlen. Würden Sie lieber Paul oder Olaf Ihr Geld ausleihen?  


Jeder rationale Mensch mit Verstand würde in diesem Fall Paul bevorzugen. Der Grund ist einfach das Ausfallrisiko. Wenn man Olaf mit Paul vergleicht, fällt die Entscheidung leicht. Das Risiko, dass man sein Geld nicht zurückbekommt, ist bei Olaf viel höher als bei Paul. Für die gleiche Rendite von 1% wählt der Anleger die Variante mit dem niedrigeren Risiko.

Fall #2: In diesem Beispiel gehe ich bei Olaf ins Detail. Olaf war immer ein bisschen abenteuerlustig. Er war aber ein sehr schlauer Junge und macht heutzutage einen sehr soliden Eindruck. Er hat Ihnen von seinen Plänen von der Unternehmensgründung erzählt. Es klingt immer noch riskant, es gibt es aber eine gute Chance, dass er erfolgreich sein wird. Dazu hat er Ihnen versprochen, 10% Zinsen als Entschädigung zu zahlen.


Es wird interessanter. Beide Optionen (Paul oder Olaf) sind akzeptabel, jedoch mit unterschiedlichen Risiken und erwartete Renditen verbunden. Der Fall #2 stellt die Hauptbotschaft dieses Artikels dar. Rendite ist mit Risiko verbunden. Wo es Risiko gibt, verlangt ein Anleger hohe Renditen. Wo es Sicherheit gibt, bietet der Schuldner oder die Finanzindustrie niedrige Renditen an. Risikofreie hohe Renditen gibt es aus einem einfachen logischen Grund nicht. Das möchte ich kurz erklären.

Wenn Paul (niedriges Ausfallrisiko) 10% Zinsen anbieten würde, würden alle seine Freunde in der Schlange warten, um ihm Geld auszuleihen. Deshalb hat er die Möglichkeit, niedrigere Zinsen anzubieten. Das tut er, wenn er nicht dumm ist.

Wenn Olaf (hohes Ausfallrisiko) 1% Zinsen anbieten würde, würde keiner ihm Geld ausleihen. 1% Zinsen bekommt man schon bei Paul mit niedrigerem Risiko. Deshalb muss Olaf die Zinsen bei seinem Angebot solange erhöhen, bis jemand bereit ist, das Risiko einzugehen und ihm das Geld zu leihen.

Für den Anleger ist die hohe Rendite eine Belohnung („risk premium“), weil er bestimmte Risiken eingeht. Es kann natürlich schief gehen und der Anleger kann Verluste machen. Die erwartete Rendite bei einer riskanten Geldanlage muss aber im Prinzip höher sein als bei einer sicheren Geldanlage. Der risikoscheue Anleger soll dagegen den Preis für Sicherheit bezahlen und sich mit niedrigeren Renditen zufriedenstellen.

Es ist sehr wichtig für jeden Anleger, diese Beziehung zwischen Risiko und Rendite zu verstehen.
Lasst uns zurückgehen zu Fall #2. Würden Sie jetzt Paul oder Olaf das Geld ausleihen? Oder gleichzeitig beiden? Oder Paul 7.000 € und Olaf nur 3.000 €? Ähnliche Fragen werden Sie sich bei der Gestaltung Ihres Portfolios stellen müssen. Wie risikobereit sind Sie? Können Sie Verluste gut aussetzen? Können Sie mit einem riskanten Portfolio gut schlafen? Wie wichtig ist hohe Rendite für Sie?